Riskantes Verhalten
„Leichte Kopfschmerzen müssen einen nicht gleich davon abhalten, arbeiten zu gehen. Doch wer stark erkältet ist oder sogar Fieber hat, gehört ins Bett und sollte sich gründlich auskurieren. Denn wer zu früh an seinen Arbeitsplatz zurückkehrt oder die Krankheit verschleppt, dem drohen dauerhafte Schäden oder gar eine Chronifizierung der Krankheit“, warnt Axel Wiedemann. Die Arbeitnehmer würden also umso länger ausfallen. „Und dann gibt es da ja noch die Ansteckungsgefahr, die in der Firma zu einem Dominoeffekt führen kann“, ergänzt der Kassenchef. Das dürfte auch im Februar/März ein entscheidender Grund für die hohen Grippezahlen gewesen sein.
Präsentismus als teure Krankheit
Je nach Schwere der Krankheit wird in der Forschung zwischen krankheitsbedingtem und therapeutischem Präsentismus unterschieden. Von Letzterem spricht man, wenn der Arbeitnehmer auf ausdrückliche Empfehlung des Arztes arbeiten geht. „Studien belegen, dass Präsentismus die Unternehmen doppelt so teuer zu stehen kommt wie krankheitsbedingte Ausfälle“, so Wiedemann. Zudem gibt es einen Zusammenhang zwischen Präsentismus und der Gesundheitskompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das bedeutet: Je verantwortungsbewusster die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer Gesundheit umgehen, desto weniger neigen sie zu einer „Anwesenheitspflicht“. An diesem Punkt setzt auch das Betriebliche Gesundheitsmanagement an, welches die BARMER auch Unternehmen und Behörden in Sachsen-Anhalt anbietet.