Baierbrunn (ots) - Seit Herbst
sind HIV-Selbsttests auch in Deutschland frei verkäuflich. Wichtig ist, dass
man sich nicht zu früh testet: "Vom Zeitpunkt der Übertragung bis zum
sicheren Nachweis vergehen bis zu zwölf Wochen", sagt Dr. Christoph
Spinner vom Interdisziplinären HIV-Zentrum am Klinikum rechts der Isar in
München im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". Denn die gängigen
HIV-Tests, auch jene für zu Hause, weisen nicht das Virus selbst nach, sondern
die Antikörper dagegen. Und bis diese sich gebildet haben, braucht es einige
Zeit.
Zwischen fünf verschiedenen Produkten kann man derzeit wählen. "Sie funktionieren alle ähnlich", schildert Apotheker Erik Tenberken aus Köln. Für den HIV-Selbsttest sticht man sich mit einer Nadel in die Fingerkuppe. Den Blutstropfen bringt man in einem Röhrchen oder einer Vertiefung in der Plastikoberfläche des Testkits ein und gibt eine Trägerlösung hinzu. Nach 15 bis 30 Minuten lässt sich das Ergebnis ablesen. Ein Kontrollstreifen zeigt, ob der Test funktioniert hat. Ein weiterer Streifen erscheint, wenn eine Infektion vorliegt.
Zeigt der Test eine Infektion an, muss ein Arzt das Ergebnis überprüfen. Denn die Tests sind sehr empfindlich. Eventuell hat man sich gar nicht angesteckt. "Sie sind so fein eingestellt, damit möglichst viele Infektionen entdeckt werden", so Spinner. Noch wichtiger ist es, bei einem entsprechenden Ergebnis nicht in Panik zu geraten. Viele Leute wüssten nicht, dass man eine HIV-Infektion heute gut behandeln könne, sagt Tenberken.
Text - Quelle: Das
Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 1/2019 A liegt aktuell in den
meisten Apotheken aus.