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Gesundheits News: Auch Spannungskopfschmerz kann zu Verhaltensänderungen führen

11. Juli 2018

Foto: Bei Spannungskopfschmerz sinkt nicht nur die Laune, sondern es kommt auch zu kognitiven Beeinträchtigungen. / © djd/Sanofi/Thomapyrin/drubig-photo-Fotolia

Das Denken ausgebremst

(djd). Migräne kann zu Leistungseinschränkungen führen und auf die Stimmung schlagen - aber auch Spannungskopfschmerzen können mit Verhaltensänderungen einhergehen. Das fanden Psychologen der Uni Cardiff in zwei Studien heraus. Nicht nur die Laune sinkt, es kommt auch zu kognitiven Beeinträchtigungen. Das logische Denken wird dabei unpräziser und langsamer, das Gedächtnis arbeitet träger. Die Reaktionszeit in Tests verlängerte sich ebenfalls. Wer unter Spannungskopfschmerzen leidet, ist außerdem leichter ablenkbar.

Solche Veränderungen sollten ernst genommen werden, weil sie die Lebensqualität immer wieder mindern. Denn Spannungskopfschmerzen treten oft wiederholt auf und können mehrere Tage andauern. "Gelegentliche Kopfschmerzen vom Spannungstyp sind unproblematisch und können akut mit Pfefferminzöl oder einem Schmerzmittel behandelt werden", so Privatdozent Dr. Charly Gaul, Chefarzt der Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein. Der Leidensdruck steige an, wenn sie immer stärker oder häufiger werden. Insbesondere Patienten mit chronischen Beschwerden seien stark eingeschränkt, hier spiele Vorbeugung eine besondere Rolle.

Experten setzen auf Muskelrelaxation

In einer neuen Leitlinie zur Prävention und Behandlung der Migräne empfehlen Kopfschmerz-Experten neben der medikamentösen Therapie bestimmte Entspannungsverfahren und verhaltenstherapeutische Ansätze, von denen auch Patienten mit Spannungskopfschmerzen profitieren. Besonders hervorgehoben wird die progressive Muskelrelaxation (PMR) nach Jacobson. "Ihre Wirksamkeit zur Kopfschmerzprophylaxe ist gut untersucht und belegt", so Dr. Gaul, Mitautor der Leitlinie. Außerdem sei die PMR einfach zu erlernen und benötige keine technischen Hilfsmittel. Kurzversionen könnten bei geübten Patienten innerhalb weniger Minuten die Anspannung reduzieren und etwa in der Pause am Arbeitsplatz genutzt werden.

Doppelstrategie kann effektiv helfen

Wer immer wieder unter Kopfschmerzen leidet, benötigt ein weitergehendes Therapiekonzept. Im Fall einer akuten Attacke ist jedoch vor allem ein schnell wirksames, gut verträgliches Medikament gefragt: Als Mittel der ersten Wahl und einziges mit hervorgehobener Empfehlung nennt die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) die Dreierkombination aus ASS, Paracetamol und Koffein, enthalten etwa in Thomapyrin. Die Inhaltsstoffe sind so kombiniert, dass sie nicht nur bis zu 15 Minuten schneller wirken als die Einzelsubstanzen, sondern auch zu einer stärkeren Schmerzreduktion führen. Möglicherweise verbessert Koffein auch direkt die eingeschränkte kognitive Leistung und die Stimmung, diese Effekte haben Studien bereits belegt.