Neu erschienen ist eine Statistik
der fünf Sucht-Selbsthilfe- und Abstinenzverbände
(Blaues Kreuz in Deutschland
e.V., Blaues Kreuz in der Evangelischen Kirche - Bundesverband e.V.,
Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe - Bundesverband e.V., Guttempler in
Deutschland e.V. und Kreuzbund e.V.) für das Jahr 2017. Die Erhebung enthält
wichtige Angaben zur Arbeit in den Sucht-Selbsthilfegruppen, deren Leistungen,
zu Entwicklungen und neuen Tendenzen. Finanziell gefördert wurde die Erhebung
von der Techniker Krankenkasse.
Grundsätzliche Feststellungen
In 2017 wurden in den 4.110
Gruppenangeboten der fünf Sucht- und Selbsthilfeverbände fast 70.000 Personen
erreicht, davon waren es rund 30.000 Frauen und 40.000 Männer, die die Gruppen
besuchten. Die Zahl der Angehörigen, die eine Gruppe besuchten, ging in 20
Jahren von ca. 30 % auf 19 % zurück. Hier sehen die fünf Verbände
Handlungsbedarf. Interessant ist der starke Anstieg der Abhängigen von
illegalen Drogen auf knapp 3.200 Personen im Vergleich zu 2010 (ca. 830
Personen).
Dies darf als Indiz für die
erfolgreiche suchtstoffübergreifende Arbeit der Verbände gewertet werden.
Altersstruktur und Rückfallquote
Fast die Hälfte der
Gruppenteilnehmenden in den fünf Verbänden ist zwischen 41 und 60 Jahren alt.
In dieser Altersgruppe finden die meisten neuen Gruppenteilnehmenden in die
Selbsthilfe. Der hohe Anteil der über 60-Jährigen ist mit der außerordentlichen
Haltequote und mit rückfallprophylaktischen Gründen verknüpft. Aus der
Erhebung ergab sich, dass gut
jeder fünfte Suchtkranke durch die Selbsthilfegruppe abstinent geworden ist und
kein Angebot der beruflichen Suchthilfe nutzen musste.
Insgesamt wurde deutlich, dass
die Sucht-Selbsthilfe eine wertvolle Arbeit leistet und dazu beiträgt, dass
Suchtkranke abstinent bleiben und nicht zuletzt Behandlungserfolge aus der
beruflichen Suchthilfe gesichert werden. So blieben 87 % der Suchtkranken ohne
Rückfall. Nur 13 % wurden rückfällig. Ermutigend ist, dass mehr als drei
Viertel der rückfällig gewordenen Personen wieder zu einem stabilen abstinenten
Leben zurückfinden konnte. Der stellvertretende Geschäftsführer der Deutschen
Hauptstelle für Suchtfragen, Dr. Peter Raiser, stellt fest: „Die Erhebung der
fünf Sucht-Selbsthilfeverbände zeigt einmal mehr, dass die
Sucht-Selbsthilfegruppen ein unverzichtbarer Teil des Suchthilfesystems sind.
Durch ihre Arbeit bleiben in Deutschland mehr als 50.000 Suchtkranke suchtfrei
bzw. stabilisieren sich nach einem Rückfall.“
Ausbildungen in der
Sucht-Selbsthilfe
In den Sucht-Selbsthilfeverbänden
haben sich mittlerweile rund 11.000 Menschen zu Gruppenleitenden, ehrenamtlich
Mitarbeitenden in der Suchtkrankenhilfe (Grundausbildung) bzw. Mitarbeitenden
in der betrieblichen Suchtkrankenhilfe ausbilden lassen, die sich nun in der
Selbsthilfe engagieren.
Die Statistik 2017 der fünf
Sucht-Selbsthilfe- und Abstinenzverbände kann eingesehen werden auf: http://www.dhs.de/arbeitsfelder/selbsthilfe/statistik-der-fuenf-selbsthilfe-und-abstinenzverbaende.html
Die fünf Sucht-Selbsthilfe- und
Abstinenzverbände:
Blaues Kreuz in Deutschland e.V.
Jürgen Naundorff
Tel.: 0152 / 02075721
naundorff@blaues-kreuz.de, www.blaues-kreuz.de
Blaues Kreuz in der Evangelischen
Kirche Bundesverband e.V.
Lando Horn
Tel.: 0172 / 2168349
l.horn@bke-bv.de, www.bke-suchtselbsthilfe.de
Freundeskreise für
Suchtkrankenhilfe - Bundesverband e.V.
Andreas Bosch
Tel.: 0561 / 780413
vorsitzender@freundeskreise-sucht.de,
Guttempler in Deutschland e.V.
Barbara Hansen
Tel.: 040 / 284076990
hansen@guttempler.de, www.guttempler.de
Kreuzbund e.V.
Heinz-Josef Janßen
Tel.: 02381 / 67272-11
janssen@kreuzbund.de, www.kreuzbund.de
Quelle: DHS - Deutsche
Hauptstelle für Suchtfragen e.V.