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Gesundheits News: Multiple Sklerose - Wie Angehörige und Freunde mit der Krankheit umgehen können

15. August 2018

Foto: Der Partner ist meist der wichtigste Ansprechpartner für Menschen mit Multipler Sklerose. Offenheit und Vertrauen helfen beim Umgang mit der Krankheit. / © djd/Sanofi/Getty

Multiple Sklerose (MS) gemeinsam meistern

(djd). Von der Diagnose Multiple Sklerose (MS) ist nicht nur der Erkrankte selbst betroffen - auch für seinen Partner, die Familie und Freunde kann sich das Leben sehr verändern. Angehörige machen sich oft große Sorgen und wissen nicht, wie sie mit der Krankheit umgehen sollen. Das ist normal, aber häufig sind die Befürchtungen auch übertrieben. "Die Rollstuhl-Panik ist heutzutage leider immer noch präsent", schildert Kathrin Betzinger, MS-Schwester und Studien-Nurse, ihre Erfahrungen in einer MS-Schwerpunktpraxis in Bogen/Bayern. Zum Glück ist MS dank moderner Medizin mittlerweile in den meisten Fällen gut zu behandeln. Trotzdem können die Symptome Probleme aufwerfen, die der Betroffene und sein Umfeld gemeinsam meistern müssen.

Offene Gespräche führen

Oft ist es ein Mangel an Kommunikation, der dabei Schwierigkeiten bereitet. So versuchen einige Menschen, MS zu verdrängen und nicht darüber zu reden. Manche Betroffenen lassen sich nur ungern helfen, während Angehörige es gelegentlich mit der Betreuung übertreiben. "Offene Worte bringen dann Klarheit und Sicherheit", rät Kathrin Betzinger. Sie rät ihren Patienten deshalb unbedingt dazu, frühzeitig die anstehenden Probleme in der Familie zu besprechen und dabei auch klar zu formulieren, welche Bedürfnisse die einzelnen Familienmitglieder haben. So kann sich ein "Wir-Gefühl" herausbilden, das alle enger zusammenschweißt. Für die gemeinsame Krankheitsbewältigung ist neben offenen Worten auch Wissen erforderlich. Zum Beispiel sind die unsichtbaren Symptome der MS wie Erschöpfung, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme vielen Angehörigen unbekannt. Dann fehlt schnell das Verständnis, wenn der Kranke Alltagsaufgaben nicht bewältigt oder wichtige Dinge vergisst. Zahlreiche Hintergrundinformationen und hilfreiche Tipps findet man zum Beispiel unter www.ms-persoenlich.de. Sinnvoll ist es auch, seinen Partner oder Vertrauten zu Arztbesuchen mitzunehmen. "Angehörige haben andere Fragen zum Leben mit der MS als die Erkrankten", weiß Betzinger. Werden diese fachkundig beantwortet, wird das Zusammenleben deutlich einfacher.

Tabuthemen nicht ausklammern

Kommunikation und Information sind gerade auch bei den MS-Symptomen wichtig, die vielfach als tabu gelten und darum ausgeklammert werden. Hierzu gehören etwa sexuelle Probleme oder Störungen bei der Harnblasenfunktion. Nur wenn diese beim Arzt und auch beim Partner offen angesprochen werden, ist es möglich, gemeinsam Lösungen zu finden - es lohnt sich also, über seinen Schatten zu springen.