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Kinder Garderobe von der Seite

KKH Magdeburg - Kopfläuse: Ungeliebt, aber ungefährlich.

KKH klärt Mythen rund um die lästigen Plagegeister auf

Magdeburg, 02. Februar 2017 - "Nicht schon wieder" - dieser Gedanke ist sicherlich der erste, wenn Eltern in der Kita zum x-ten Mal einen Aushang wegen Kopflausbefall entdecken. 

Zwar ist die Behandlung gegen Kopfläuse nervig und zeitraubend, allerdings sind die Parasiten harmlos. "Vor übertragbaren Krankheiten durch Kopfläuse muss sich heutzutage in unseren Breitengraden niemand mehr fürchten", erklärt Heiderose Potstada vom Serviceteam der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Magdeburg. "Wer Kopfläuse frühzeitig entdeckt und rasch mit einer sorgfältigen Behandlung beginnt, wird sie auch schnell wieder los." Beim vom Arzt verschriebenen Läusemitteln für Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten.

Die KKH hat einige Kopflaus-Mythen auf ihren Wahrheitsgehalt untersucht:

1) Eine einzige Behandlung mit Läusemittel ist ausreichend
Falsch. Auch wenn nach der ersten Behandlung keine Larven oder Läuse mehr auf dem Kopf zu entdecken sind, ist die exakte Einhaltung der Anwendungsempfehlung unbedingt notwendig. "Nach einer Woche muss die zweite Anwendung des Läusemittels stattfinden, denn in der ersten Anwendung tötet man nur die bereits geschlüpften Läuse, aber nicht die Eier", sagt Potstada.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat für Gegenstände, die möglicherweise mit der befallenen Person in Berührung waren, folgende Empfehlungen:

-       Haarbürsten, Kämme, Haarspangen und -gummis einmal in heißer Seifenlösung reinigen.

-       Bettwäsche, Handtücher, Unterwäsche und Schlafanzüge wechseln und einmalig bei 60° waschen.

-       Alles, was nicht bei 60° gewaschen werden kann, aber mit dem Kopf in Kontakt gekommen ist (Fahrradhelm, Kuscheltiere, etc.) luftdicht verpackt für drei Tage lagern. Nach drei Tagen ohne Nahrungsquelle sind die Läuse regelrecht verdurstet.

2)    Heute gibt es mehr Kopfläuse als früher

Das ist nicht bewiesen. Fakt ist aber, dass früher nicht so offen mit dem Thema "Lausbefall" umgegangen wurde. In Europa ist es inzwischen Pflicht der Eltern, die Leitung der Schule oder Kindertagesstätte ihres Kindes umgehend über einen Kopflausbefall zu informieren. Umgekehrt besteht auch aus Leitungssicht eine Informationspflicht an die Eltern. Dann heißt es: Die Köpfe der Kinder ganz genau untersuchen - am besten mit einer Lupe - und im Falle eines Fundes die empfohlenen Behandlungsmaßnahmen umsetzen.

3)    Kopflausbefall kommt durch mangelnde Hygiene

Falsch. Kopfläuse fühlen sich auf jeder haarbedeckten Kopfhaut wohl. Sie haben in Bezug auf ihren Wirt jedoch keinerlei hygienische oder soziale Präferenzen. Auch tägliche Haarwäsche kann die Parasiten nicht abschrecken. Allerdings werden Mädchen wegen ihrer zumeist längeren Haare häufiger als Jungen von Kopfläusen geplagt.

4)    Haustiere übertragen Kopfläuse

Falsch. Zum Leben und Fortpflanzen benötigen Kopfläuse ausschließlich Menschenblut. Normalerweise verlassen sie ihren Wirt nicht. Eine Übertragung findet nur bei einem Haar-an-Haar-Kontakt statt, zum Beispiel beim gemeinsamen Spielen in Kindergarten oder Hort. Aus diesem Grund werden Kinder sehr viel häufiger befallen als Erwachsene.

5) In der Mützenzeit gibt es mehr Fälle von Kopfläusen

Falsch. Eine saisonale Abhängigkeit im Zusammenhang mit dem Auftreten von Kopfläusen konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Die Lebensbedingungen auf einem Menschenkopf sind für die Laus im ganzen Jahr nahezu gleichbleibend. Mützen sind für die Parasiten als Aufenthaltsort generell uninteressant, da sie blutleer sind.