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Gesundheits News MD: Nach der Grippe ist vor der Grippe: Influenza-Schutz bleibt für Risikogruppen wichtig

Magdeburg, 26. November 2017 - Mit mehr als 9.000 Erkrankten lag die Zahl der Influenza-Grippefälle in Sachsen-Anhalt in der Saison 2016/2017 über dem Niveau der Vorjahre. "Früher meinte man, dass nach einem starken Grippejahr nun ein Jahr mit wenigen Erkrankungen folgen müsste", 
sagt Axel Wiedemann (Foto), Landesgeschäftsführer der BARMER in Sachsen-Anhalt. "Doch in vier der vergangenen fünf Jahre wurden mehr als 6.500 Virus-Nachweisen in Sachsen-Anhalt registriert. Deshalb gilt: Nach der Grippe ist vor der Grippe!" Um rechtzeitig vor den Influenza-Viren geschützt zu sein, sollte eine Impfung auf jeden Fall noch vor Weihnachten erfolgen. In den vergangenen Jahren hat die Grippewelle meist zu Jahresanfang begonnen.

Grippeschutz kann Leben retten

Bei gesunden Kindern und Erwachsenen ist in der Regel nicht mit schweren Krankheitsverläufen zu rechnen. Dennoch mussten in der Vorsaison in Sachsen-Anhalt mindestens 1.138 Grippepatienten im Krankenhaus behandelt werden - vor allem Kinder unter 2 Jahre und Menschen über 70 Jahre. Und mindestens in 22 Fällen führte die Influenza-Grippe zum Tod, fast alle Betroffenen waren nicht geimpft.

Unabhängig vom Alter wird eine Grippeschutzimpfung für Menschen mit chronischen Erkrankungen empfohlen. Ein höheres Gesundheitsrisiko haben zudem Schwangere, Bewohner von Pflegeheimen sowie Menschen über 60 Jahren. "Da ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe besteht, sollten diese Personengruppen auch eine Influenza-Grippe nicht auf die leichte Schulter nehmen. In der Altersgruppe 60+ lassen sich jedoch nur etwa 50 Prozent der Sachsen-Anhalter gegen Grippe impfen. Da ihr Immunsystem jedoch häufig schwächer wird, sollten möglichst alle Senioren die Grippeschutzimpfung nutzen, um sich so vor der Grippe und weiteren Komplikationen zu schützen", sagt Axel Wiedemann. Mit einer bundesweiten Impfquote von lediglich 35 Prozent bei den Über-60-Jährigen ist Deutschland weit von der WHO-Empfehlung von mindestens 75 Prozent entfernt.

Deutliche regionale Unterschiede

Eine Auswertung der Grippezahlen zeigt deutlich regionale Unterschiede (vgl. beigefügte Grafik und Tabelle). Die Betroffenenrate reichte in Sachsen-Anhalt von 132 Erkrankungen je 100.000 Einwohner im Altmarkkreis Salzwedel bis zu 681 in der Stadt Halle. Landesweit waren 405 von 100.000 Einwohnern in der Saison 2016/17 an Influenza-Grippe erkrankt.

Hintergrundinformationen

In der Saison 2016/17 gab es bundesweit 114.000 labordiagnostische Influenza-Nachweise - deutlich höher als im Vorjahr. Doch die Zahl der Grippefälle ist ungleich höher: So gab es etwa 6 Millionen Influenza-bedingte Arztbesuche und rund 3,4 Millionen Krankschreibungen. Zudem führte die Grippe bundesweit zu etwa 30.000 Krankenhaus-Einweisungen. Bei den Über-60-Jährigen musste sogar jeder zweite Grippe-Erkrankte in der Klinik behandelt werden. In der Grippesaison 2016/17 wurden 723 Influenza-bedingte Todesfälle labordiagnostisch nachgewiesen. Doch auch hier gibt es einen erheblichen Graubereich. So schätzen die Experten, dass es 2012/13 und 2014/15 bundesweit mehr als 21.000 Grippe-Tote gab. Das dürfte in der zurückliegenden Grippesaison ganz ähnlich gewesen sein.