header-placeholder


image header
image
Bauen Baugenehmigung pixabay

Magdeburg-News: In Ostdeutschland lahmt Baukonjunktur im ersten Halbjahr 2023



veröffentlicht am Montag, 28. August 2023

Magdeburg. Im ersten Halbjahr 2023 hat sich die Nachfrage nach Bauleistungen in Ostdeutschland insgesamt verringert. „Seit Jahresbeginn verschlechtern ungünstige exogene Faktoren die Auftragslage im ostdeutschen Bauhauptgewerbe und am Ende des ersten Halbjahres manifestiert sich das in einer deutlichen Konjunktureintrübung“, erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e. V. (BIVO) nach Bekanntgabe der Juniergebnisse im Bauhauptgewerbe für Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten durch das Statistische Bundesamt.


Auftragseingang: Nachfrage sinkt im Vorjahresvergleich real um 25 Prozent

Das Gesamtauftragsvolumen des ostdeutschen Bauhauptgewerbes belief sich im ersten Halbjahr 2023 auf insgesamt 9,6 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das einen nominalen Rückgang um 6,5 Prozent.  Am stärksten traf es den Wohnungsbau. Das Auftragsvolumen sank hier um 31,4 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro. Im Öffentlichen Bau erreichte der Auftragseingang knapp 3,7 Mrd. Euro und verfehlte damit das Vorjahresergebnis nominal um 0,9 Prozent.  Der Straßenbau ging dabei mit Aufträgen in Höhe von 1,8 Mrd. Euro um 1,8 Prozent zurück. Im Wirtschaftsbau bezifferte sich das Auftragsvolumen auf 4,5 Mrd. Euro, was einem geringfügigen nominalen Anstieg von 0,5 Prozent entsprach. „Bei Berücksichtigung der enormen Preissteigerungen im Zusammenhang mit dem Bauen ergibt sich für das ostdeutsche Bauhauptgewerbe ein realer Rückgang des Auftragswertes um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr, was wir als dramatisch bezeichnen, zumal diese Negativentwicklung in Ostdeutschland sehr viel stärker ausfiel als in Westdeutschland“, merkte Momberg an.


Umsatz:  Bautätigkeit geht real deutlich zurück

Das Bauhauptgewerbe in Ostdeutschland erzielte im ersten Halbjahr 2023 Umsatzerlöse in einem Umfang von insgesamt 9,8 Mrd. Euro. Der Vergleichswert des 1. Halbjahres 2022 wurde damit zwar nominal um 3,3 Prozent übertroffen, preisbereinigt allerdings um 15,2 Prozent verfehlt. Das Umsatzaufkommen im Wohnungsbau sank nominal um 9,2 Prozent auf knapp 2,2 Mrd. Euro. Der Umsatz im Öffentlichen Bau belief sich auf 3,4 Mrd. Euro (+6,9 %). Der Straßenbau verzeichnete mit Erlösen von 1,4 Mrd. Euro ein nominales Wachstum von 3,1 Prozent. Nominalen Zuwachs registrierte auch der Wirtschaftsbau. Sein Umsatz betrug 4,2 Mrd. Euro (+8,2 %). „Ein Blick auf die Entwicklung der Baugenehmigungen, die im ersten Halbjahr 2023 bei der Anzahl der geplanten Nichtwohngebäude um knapp 9 Prozent und bei Wohngebäuden sogar um rd. 35 Prozent unter denen des Vorjahres lagen, zeigt, dass sich in absehbarer Zeit keine Trendwende hin zum Besseren abzeichnet, denn die gegenwärtigen Rahmenbedingungen verhindern das - trotz eines bestehenden enormen Baubedarfs“, merkte Momberg abschließend an.


Sachsen-Anhalt
  • Auftragseingang insgesamt zurückgegangen
  • Gesamtumsatz nur nominal gestiegen
  • Zahl der Beschäftigten leicht über Vorjahresstand (+0,6 %)

Im ersten Halbjahr 2023 wurden Aufträge im Wert von 1,3 Mrd. Euro verbucht. Im Vorjahresvergleich bedeutete das einen nominalen Rückgang um 3,7 Prozent, preisbereinigt sogar um 20,3 Prozent. Nachfragezuwachs verzeichnete nur der Wirtschaftsbau. Sein Auftragswert stieg nominal um 17,4 Prozent auf 737,9 Mio. Euro. Der Öffentliche Bau registrierte mit Aufträgen von 498,4 Mio. Euro ein Ergebnis nominal deutlich unter dem des Vorjahres (?14,9 %). Davon entfielen auf den Straßenbau Order in Höhe von 313,0 Mio. Euro (-2,2 %). Der Wohnungsbau verfehlte mit einem Volumen von 107,0 Mio. Euro das Ergebnis von 2022 nominal am stärksten (-40,8 %).

Die Umsatzerlöse lagen im ersten Halbjahr 2023 mit einem Umfang von knapp 1,3 Mrd. Euro nominal um 8,8 Prozent über denen des Vorjahreszeitraums, real allerdings um 7,8 Prozent darunter. Einen starken nominalen Zuwachs erfuhr lediglich der Wirtschaftsbau. Die Erlöse waren hier mit 607,3 Mio. Euro um 23,5 Prozent höher als im Vorjahr. Im Wohnungsbau war bei einem Umsatz in Höhe von 173,1 Mio. Euro der höchste nominale Rückgang zu verzeichnen (-6,9 %). Der Öffentliche Bau wiederholte mit 473,5 Mio. Euro nominal in etwa sein Vorjahresergebnis (-0,3 %). Der Umsatz im Straßenbau stieg nominal um 15,3 Prozent auf 252,8 Mio. Euro.


Text: Bauindustrieverband Ost e. V.
Foto: pixabay