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Bauindustrie Bau

Sachsen-Anhalt-News: Ostdeutsche Baukonjunktur setzt Abwärtstrend fort



veröffentlicht am Dienstag, 28. November 2023

Magdeburg. Im Zeitraum Januar bis September 2023 lag die Nachfrage nach Bauleistungen in Ostdeutschland insgesamt unter der von 2022. „Die seit Jahresbeginn feststellbare Eintrübung der Baukonjunktur hat sich per September 2023 zwar nicht weiter verstärkt, aber eine Trendwende ist nicht in Sicht“, erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e. V. (BIVO) nach Bekanntgabe der Septemberergebnisse im Bauhauptgewerbe für Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten durch das Statistische Bundesamt.

 
Auftragseingang: Nachfrage sinkt im Vorjahresvergleich real um 16 Prozent 

Das Gesamtauftragsvolumen des ostdeutschen Bauhauptgewerbes belief sich im Zeitraum Januar bis September 2023 auf insgesamt 14,6 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das einen nominalen Rückgang um 4,1 Prozent.  Am dramatischsten war die Lage im Wohnungsbau. Hier sank das Auftragsvolumen nominal um 29,2 Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Euro. Im Öffentlichen Bau bezifferte sich der Auftragseingang auf 5,5 Milliarden Euro und verfehlte damit das Vorjahresergebnis nominal um 2,7 Prozent.  Dabei stiegen die Aufträge im Straßenbau nominal um 2,4 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro an. Im Wirtschaftsbau betrug das Auftragsvolumen 6,9 Milliarden Euro.  Das entsprach gegenüber 2022 einem nominalen Plus von 6,3 Prozent. „Unter Berücksichtigung der im Vorjahresvergleich deutlich gestiegenen Baupreise ergibt sich für das ostdeutsche Bauhauptgewerbe per September 2023 ein realer Rückgang des Auftragswertes um 16 Prozent in Relation zu 2022, wobei sich die Abwärtsbewegung gegenüber dem Stand im ersten Halbjahr etwas verlangsamt hat, aber zugleich weiterhin spürbar hinter der Entwicklung in Westdeutschland verbleibt“, merkte Momberg an.

 
Umsatz: Erlöse gehen real um 7,1 Prozent zurück

Das Bauhauptgewerbe in Ostdeutschland erzielte von Januar bis September 2023 Umsatzerlöse in Höhe von insgesamt 16,1 Milliarden Euro. Der Vergleichswert 2022 wurde damit nominal um 4,7 Prozent übertroffen, preisbereinigt dagegen um 7,1 Prozent verfehlt. Das Umsatzaufkommen im Wohnungsbau sank nominal um 2,5 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Der Umsatz im Öffentlichen Bau betrug 5,6 Milliarden Euro (+6,8 Prozent). Darunter verzeichnete der Straßenbau mit Erlösen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro einen nominalen Zuwachs von 5,2 Prozent. Ein nominaler Anstieg wurde auch im Wirtschaftsbau erfasst. Sein Umsatz betrug 6,9 Milliarden Euro (+7,3 Prozent). „Mit Blick auf die negative Auftragsentwicklung am Ende des dritten Quartals 2023 und dem Ausbleiben von spürbaren Anreizen zur Ankurbelung der Baukonjunktur müssen wir davon ausgehen, dass bis zum Jahresende nicht mehr mit einer positiven Trendwende bei der Entwicklung des Baugeschehens in Ostdeutschland zu rechnen ist“, so Momberg abschließend.


Sachsen-Anhalt
  • Auftragseingang nur nominal auf Vorjahresniveau
  • Gesamtumsatz wächst lediglich nichtpreisbereinigt
  • Zahl der Beschäftigten leicht über Vorjahresstand (+0,7 Prozent)

Vom ersten bis dritten Quartal 2023 wurden Aufträge im Wert von 2,0 Milliarden Euro vergeben. Im Vorjahresvergleich bedeutete das einen nominalen Anstieg um 0,2 Prozent, preisbereinigt dagegen ein Rückgang um 12,7 Prozent. Realen Nachfragezuwachs verzeichnete nur der Wirtschaftsbau. Hier stieg der Auftragswert nominal um 20,1 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro. Der Öffentliche Bau registrierte einem Volumen von 809,3 Millionen Euro ein nominales Ergebnis unter dem des Vorjahres (-7,2 Prozent). Davon entfielen auf den Straßenbau Aufträge in Höhe von 506,1 Millionen Euro (+2,4 Prozent). Der Wohnungsbau brach mit einem nominalen Ordervolumen von 169,7 Millionen Euro dramatisch ein (-39,6 Prozent), real hat er sich im Vorjahresvergleich halbiert.

Die Umsatzerlöse lagen von Januar bis September 2023 mit einem Umfang von 2,1 Milliarden Euro nominal um 9,5 Prozent über denen des Vorjahreszeitraums, real allerdings um 3,4 Prozent darunter. Einen starken nominalen Zuwachs, der höher ausfiel als die Preissteigerung, verzeichnete nur der Wirtschaftsbau. Die Erlöse lagen hier mit 1,0 Milliarden Euro um 23,1 Prozent über denen von 2022. Im Wohnungsbau war bei einem Umsatzaufkommen von 280,4 Millionen Euro der höchste nominale Rückgang zu verzeichnen (-4,6 Prozent). Der Öffentliche Bau wiederholte mit 807,6 Millionen Euro nominal in etwa sein Vorjahresergebnis (+0,7 Prozent). Der Umsatz im Straßenbau stieg dabei nominal um 12,3 Prozent auf 430,6 Millionen Euro.

Der Bauindustrieverband Ost e. V. (BIVO) vertritt die Interessen von 260 Bauunternehmen mit 20.000 Beschäftigten in den Ländern Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.


Text: Bauindustrieverband Ost e. V.
Foto: pixabay