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Alkohol Rausch verschwommen pixabay

Magdeburg-News: BARMER-Analyse belegt, dass es in Sachsen-Anhalt viele Alkoholkranke gibt


veröffentlicht am Montag, 19. Februar 2024

Magdeburg. In Sachsen-Anhalt leben überdurchschnittlich viele alkoholabhängige Menschen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Demnach waren im Jahr 2022 in Sachsen-Anhalt 42.700 Menschen wegen Alkoholabhängigkeit in ambulanter oder stationärer Behandlung. Das entspricht einem Anteil von 1,95 Prozent der Gesamtbevölkerung hierzulande. Der Bundesschnitt lag bei 1,71 Prozent. Die höchste Betroffenheit gab es mit 2,35 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern, die geringste in Rheinland-Pfalz mit 1,45 Prozent. „Die massiven regionalen Unterschiede bei Alkoholabhängigkeit sind rein medizinisch nicht erklärbar. Hier dürften auch soziodemographische Faktoren eine Rolle spielen“, sagt Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der BARMER in Sachsen-Anhalt.

 
Menschen in der zweiten Lebenshälfte häufiger suchtkrank

Bundesweit litten laut der Analyse im Jahr 2022 mehr als 1,5 Millionen Menschen unter einer Alkoholsucht. Ein Großteil der Betroffenen, knapp 70 Prozent, waren Männer. Außerdem wurde eine Alkoholabhängigkeit vermehrt bei Menschen in der zweiten Lebenshälfte festgestellt. „Alkoholismus entwickelt sich in der Regel über viele Jahre. Die Sucht wird verstärkt bei Personen diagnostiziert, die in den 50er- und 60er-Jahren geboren wurden. Wichtig ist, dass die Betroffenen eine passgenaue Hilfe suchen und bekommen“, sagt Wiedemann. Wer den eigenen Alkoholkonsum kritisch hinterfrage, könne online einen anonymen Selbsttest machen oder sich ärztlichen Rat einholen. Hilfe für Betroffene und Angehörige böten Suchtberatungsstellen oder Selbsthilfegruppen. Eine Übersicht möglicher Anlaufstellen im Land gäbe es beispielsweise auf der Webseite der Landesstelle für Suchtfragen im Land Sachsen-Anhalt.




Text & Grafik: BARMER in Sachsen-Anhalt
Symbolfoto: pixabay