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kofler baerbel gross

Welttag der Minenaufklärung (4. April)

Anlässlich des Welttags der Minenaufklärung erklärte die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Bärbel Kofler (Foto), heute (04.04.):

"  Landminen, Streumunition und Sprengfallen lauern in vielen Ländern weltweit im Boden, in Verstecken und teilweise auch in bewohnten Häusern. Konfliktparteien setzen diese Waffen noch immer im Kampf ein – immer öfter gezielt gegen Zivilisten, zum Beispiel in Wohngebieten, Schulen oder Krankenhäusern. Das ist nicht hinnehmbar! Tausende Verletzte und Todesopfer sind Jahr für Jahr zu beklagen. Besonders oft trifft es spielende Kinder. Ich rufe alle Staaten auf, die Herstellung und Verbreitung von Streumunition und Landminen zu verbieten und sich den relevanten internationalen Konventionen anzuschließen. Der Einsatz dieser mörderischen Waffen ist durch nichts zu rechtfertigen. 

Das Perfide ist: Minen und Sprengfallen töten und verletzten nicht nur unmittelbar, sie behindern an vielen Orten auch die Rückkehr zur Normalität. Selbst wenn die Kampfhandlungen beendet sind – die Gefahr durch Minen und Sprengfallen bleibt oft jahrelang bestehen, auch in Friedenszeiten. Gleichzeitig behindert dies die Arbeit von humanitären Helferinnen und Helfern und die sichere Rückkehr von Binnenvertriebenen und Flüchtlingen. Ich fordere ausdrücklich: der sichere Zugang muss auch in Krisengebieten uneingeschränkt ermöglicht werden!

2017 haben wir das 20-jährige Jubiläum des Ottawa-Abkommens über das Verbot von Anti-Personenminen begangen. Viele Staaten haben sich dem Verbot mittlerweile angeschlossen – ein beachtlicher Erfolg. Dennoch ist hier die gesamte internationale Gemeinschaft gefordert: eine Welt ohne Minenopfer muss unser aller Ziel sein.


Hintergrund:
Landminen, Blindgängermunition und Sprengfallen fordern weltweit jedes Jahr Tausende Opfer. Deutschland setzt sich nachdrücklich für eine globale Ächtung von Anti-Personenminen sowie von Streumunition ein und unterstützt weltweit Maßnahmen der Minen- und Kampfmittelräumung. 

Deutschland hat mit dem Rekordbeitrag von 75 Mio. Euro für das Minen- und Kampfmittelräumen im vergangenen Jahr einen enormen Beitrag geleistet und ist damit einer der größten internationalen Geber. Neben der eigentlichen Räumung und Entsorgung der Kampfmittel stehen insbesondere auch die Opferfürsorge und die Aufklärungsarbeit mit betroffenen Bevölkerungsgruppen im Vordergrund der Hilfsmaßnahmen. 

Schwerpunktländer sind unter anderem Afghanistan, Kambodscha, Kolumbien, Irak, Somalia und die Ukraine.