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HenrietteQuade 0066 Presse A5

Fraktion DIE LINKE: Nicht viel Neues zum Fall Oury Jalloh im Rechtsausschuss - Kritik der LINKEN bleibt bestehen

Nach der heutigen, mit viel Spannung erwarteten Sitzung des 
Rechtsausschusses erklärt die innenpolitische Sprecherin Henriette Quade (Foto):

Auch heute hat sich der Rechtsausschuss mit der aktuellen 
Berichterstattung im Fall Oury Jalloh befasst. Viel Neues gab es dabei 
nicht: Akteneinsicht wird unverzüglich gewährt und wir gehen davon aus, 
dass unverzüglich noch in diesem Jahr meint.

Aus Sicht des Justizministeriums gibt es nichts zu beanstanden. Die 
Kritik ist nicht nachvollziehbar und liegt nur am undisziplinierten 
Zuhörverhalten der Opposition. CDU Und AfD finden, meine Person und alle 
die nicht Ruhe geben, schaden dem Ansehen des Landes. Und natürlich ist 
die Berichterstattung das Hauptproblem für das Ministerium. Das kann ich 
aus deren Sicht sogar nachvollziehen.

Bei allem was jetzt für die breite Öffentlichkeit als neu gelten muss: 
Die zentralen Zweifel, Widersprüche und offenen Fragen wurden immer 
wieder von der Nebenklage und der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh 
aufgezeigt. Die Antwort der breiten Öffentlichkeit, der Justiz und der 
Politik darauf war 12 Jahre lang Spott und Kriminalisierung. Auch das 
ist Teil des Skandals.

Wer jetzt sagt "Bittmanns Einschätzung öffentlich zu machen gefährdet 
die ja jetzt wieder offenen Ermittlungen", muss auch anerkennen, dass es 
ohne die Berichterstattung und die Nebenklage keine Ermittlungen gäbe!

Zu sehen, dass im Umgang mit Widersprüchen und Zweifeln an der 
Selbstanzündungsthese dieselben Reflexe wie schon seit 12 Jahren an den 
Tag gelegt werden, ist nicht überraschend aber doch bezeichnend.

Es zeigt auch: Juristische Aufklärung muss außerhalb Sachsen-Anhalts 
erfolgen. Die Politik in Sachsen-Anhalt muss endlich 
verantwortungsbewusst handeln und die Vorgänge in Dessau umfassend 
untersuchen."


Magdeburg, 8. Dezember 2017