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ifo: Deutscher Exportüberschuss sinkt

Der vom neuen französischen Präsidenten Emmanuel Macron kritisierte Exportüberschuss Deutschlands ist gesunken. Der Überschuss im Warenhandel ging im ersten Quartal 2017 zurück auf 7,5 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung (BIP), nach 7,6 Prozent im vierten Quartal 2016, wie das ifo Institut heute am Dienstag unter Berufung auf neueste Zahlen des Statistischen Bundesamts berichtete.

„Damit liegt der Handelsüberschuss bereits wieder deutlich unter seinem bisherigen Rekordwert von 8,4 Prozent aus dem zweiten Quartal 2016. "Dieser hohe Überschuss war damals auf stark gesunkene Preise für Ölimporte zurückzuführen. Auch heute dürften schätzungsweise noch gut 1,5 Prozentpunkte des Überschusses auf die nach wie vor sehr niedrigen Einfuhrpreise zurückzuführen sein“, sagte Timo Wollmershäuser, kommissarischer Leiter des ifo Zentrums für Konjunkturforschung und Befragungen. „Ohne den Ölpreiseffekt läge der Exportüberschuss damit nur bei rund 6,0 Prozent.“

Gleichzeitig jedoch ist der Leistungsbilanz-Überschuss Deutschlands im ersten Quartal gestiegen, von 7,7 Prozent im vierten Quartal 2016 auf 8 Prozent im ersten Quartal 2017. Er umfasst zusätzlich zu den Exporten und Importen von Waren auch den grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehr, die Erträge des deutschen Nettoauslandsvermögens und die öffentlichen Übertragungen Deutschlands an das Ausland. Den deutschen Exportüberschuss kritisiert hatten neben Macron auch US-Präsident Donald Trump und die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde. Auch die EU-Kommission hält ihn für zu hoch.

Foto: Prof. Dr. Timo Wollmershäuser, 
ifo Zentrum für Konjunkturforschung und Befragungen