Zur CDU-Forderung nach Wiedereinführung der Wehrpflicht erklärt das FDP-Präsidiumsmitglied und Vizepräsident des Europäischen Parlaments Alexander Graf Lambsdorff:
„Die panische Forderung nach Wiedereinführung der Wehrpflicht zeigt das ganze Ausmaß der Hilflosigkeit in der CDU. Will die CDU wirklich die Verfehlungen einzelner Bundeswehr-Angehöriger auf dem Rücken von abertausenden jungen Männern abladen? Das ist Unsinn. Statt blindem Aktionismus sind die sachliche Aufklärung der Geschehnisse, eine Reform der Inneren Führung und der Ausbau der politischen Bildung auf allen Ebenen der Bundeswehr notwendig.
Die Aussetzung der Wehrpflicht war keine unüberlegte Entscheidung. Im Gegenteil: Nur noch ein geringer Teil der jungen Männer leistete zum Schluss noch Wehrdienst. Die Auswahl glich einer Lotterie, von Wehrgerechtigkeit konnte keine Rede mehr sein. Für die Freien Demokraten ist klar: Die sicherheitspolitische Lage fordert von der Bundeswehr eine weitere Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit, etwa im Cyberraum, sowie die Entwicklung eines Konzepts zur Vernetzung mit anderen europäischen Armeen. Dafür braucht sie Experten und keine flächendeckende Rekrutierung junger Männer für wenige Monate in einer aufgeblähten Territorialverteidigungstruppe alten Zuschnitts.“
