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bundesbildungsministerin wanka kuert jugend forscht sieger 2017

Bundesbildungsministerin Wanka kürt Jugend forscht Sieger 2017

Foto: Die Sieger des 52. Bundeswettbewerbs von Jugend forscht in Erlangen stehen fest: Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Dr. Jugend forscht sowie Chief Technology Officer und Mitglied des Vorstands der Siemens AG Dr. Roland Busch gratulieren den Bundessiegern Johannes Greiner (2. v. links) und Stephan Wagner (rechts) aus Bayern, die mit dem Preis der Bundeskanzlerin für die originellste Arbeit ausgezeichnet wurden.

Deutschlands beste Nachwuchswissenschaftler beim 52. Bundeswettbewerb in
Erlangen ausgezeichnet

Die Siegerinnen und Sieger des 52. Bundesfinales von Jugend forscht stehen
fest. Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka,
Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Jugend forscht e. V., hat heute in der
Heinrich-Lades-Halle in Erlangen Deutschlands beste Jungforscher und ihre
Spitzenleistungen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik
(MINT) ausgezeichnet. Sie gratulierte den Preisträgern und rief sie auf,
weiter aktiv zu sein: „Wenn es um die Gestaltung der Welt von morgen geht,
kommt es auf Sie als kluge Köpfe, als Jungforscherinnen und Jungforscher an.
Sie werden die Chance haben, Verantwortung zu übernehmen, sich für eine
nachhaltige Entwicklung einzusetzen und gute Ideen zu verwirklichen. Machen
Sie Gebrauch von Ihren Möglichkeiten und probieren Sie sich aus, trauen Sie
sich etwas! Jugend forscht kann ein echtes Sprungbrett in eine spannende
Zukunft sein, dafür gibt es viele Beispiele.“

Der diesjährige Bundeswettbewerb wurde gemeinsam von der Stiftung Jugend
forscht e. V. und der Siemens AG ausgerichtet. „Wir brauchen Menschen mit
wissenschaftlicher Neugier, Leistungswillen und der Kompetenz, große
Herausforderungen konsequent anzugehen und Probleme nachhaltig zu lösen. Und
genau diese Talente finden wir hier beim Bundeswettbewerb. Jugend forscht
ist eine Ideenschmiede erster Klasse, und ich freue mich über alle Jugend
forscht Alumni, die unser Unternehmen als engagierte, innovative Mitarbeiter
bereichern,“ sagte Dr. Roland Busch, Chief Technology Officer und Mitglied
des Vorstands der Siemens AG.

Den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit erhielt
Philipp Sinnewe (18) aus dem Saarland. Der Bundessieger entwickelte einen
energieeffizienten und damit klimafreundlicheren Flugzeugantrieb. In seinem
Modell eines Strahltriebwerks erprobte er als neue Treibstoffart ein
Wasser-Alkohol-Gemisch anstelle von Kerosin. Johannes Greiner (16) und
Stephan Wagner (15) aus Bayern erhielten den Preis der Bundeskanzlerin für
die originellste Arbeit. Sie untersuchten das Phänomen der sogenannten
Liesegangschen Ringe in Gelatine-Gelen. Es gelang ihnen, die ästhetischen
Muster der Ringbildung zu verstehen und weitere komplexe Muster gezielt zu
erzeugen.

Mit dem Preis der Bundesministerin für Bildung und Forschung für die beste
interdisziplinäre Arbeit wurde Tobias Gerbracht (19) aus Nordrhein-Westfalen
ausgezeichnet. Er konstruierte eine mobile Messstation zum Nachweis von
Luftverschmutzung. Seine Anlage sendet Licht bis zu zwei Kilometer weit
durch die Atmosphäre. Auf Basis des ankommenden Lichtspektrums lässt sich
dann die Stickoxidkonzentration in der Luft errechnen. Den Bundessieg im
Fachgebiet Arbeitswelt errangen Albrecht von Bülow (20), Flavio Krug (18)
und Saeed Mohamad (20) aus Hessen. Die drei entwickelten eine neuartige
Lampe für weißes Licht, mit der sich die Verarbeitungszeit von
Kunststofffüllungen in der Zahnmedizin, sogenannte lichthärtende Komposite,
deutlich verlängert.

Stefan Kemmerich aus Nordrhein-Westfalen überzeugte die Jury im Fachgebiet
Biologie. Der 14-Jährige erforschte das Vorkommen von Bärtierchen in Moosen.
Er stellte fest, dass insbesondere Licht und Feuchtigkeit die
Zusammensetzung der Gemeinschaften dieser weniger als einen Millimeter
großen Lebewesen bestimmen. Bundessieger im Fachgebiet Chemie wurden
Johannes Waller (17) und Philipp Kessler (17) aus Baden-Württemberg. Die
beiden befassten sich mit der sogenannten Fehling-Probe, die unter anderem
zum Nachweis von reduzierenden Zuckern dient. In Laborversuchen konnten sie
belegen, dass die Reaktion einer komplexeren Chemie folgt, als dies bislang
in Schul- und Lehrbüchern dargestellt wird.

Will man die Bahnbewegungen zweier größerer Himmelskörper simulieren, die in
Wechselwirkung stehen, sind komplexe Berechnungen erforderlich. Maximilian
Marienhagen (17), Toni Ringling (18) und Aaron Wild (18) aus Thüringen
gelang es zu zeigen, unter welchen Bedingungen die Orbitalbewegungen
chaotisch werden können. Sie siegten im Fach Geo- und Raumwissenschaften.
Der Bundessieger im Fachgebiet Mathematik/Informatik, Vladimir Danila (17)
aus Nordrhein-Westfalen, entwickelte eine günstige Alternative zu
professionellen Computerprogrammen, mit denen zum Beispiel Grafikdesigner
auf dem Rechner aufwendig Bilder gestalten. Seine marktreife Software bietet
einen vergleichbaren Funktionsumfang und läuft auf Smartphones oder Tablets.

Trifft ein Wasserstrahl senkrecht von oben auf eine raue Oberfläche, bildet
das abfließende Wasser dort ein charakteristisches Linienmuster. Die
Physik-Bundessieger Matthias Grützner (16), Julian Egbert (16) und Arne
Geipel (16) aus Berlin untersuchten dieses Phänomen theoretisch wie auch
experimentell und präsentierten einen überzeugenden Erklärungsansatz. Im
Fachgebiet Technik war Luca Fäth (17) aus Bayern erfolgreich. Der
Jungforscher konstruierte ein selbstbalancierendes Elektroeinrad. Ein
kombinierter Beschleunigungs- und Lagesensor in Verbindung mit einem
Mini-Computer ermöglicht es dem Fahrer, das Gefährt zuverlässig im
Gleichgewicht zu halten.

Der Preis „Jugend forscht Schule 2017“ der Ständigen Konferenz der
Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland ging an das
Friedrich-Dessauer-Gymnasium in Aschaffenburg für seine vorbildliche
MINT-Förderung.