26. April 2018
Berlin (ots) - Anlässlich der USA-Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel äußert sich BDI-Präsident Dieter Kempf (Foto):
- "Die angedrohten Strafzölle stellen das transatlantische
Verhältnis vor eine große Belastungsprobe. Es ist wichtig, dass
die Bundeskanzlerin jetzt für direkte Gespräche auf Augenhöhe
nach Washington reist. In Deutschland hängt jeder vierte
Arbeitsplatz am Export. In der Industrie ist es sogar mehr als
jeder zweite.
- Bundeskanzlerin Merkel sollte US-Präsident Trump auffordern,
vollständig von den Importbeschränkungen auf Stahl und Aluminium
abzusehen. Sie sollte ihm verdeutlichen, welche Risiken von den
US-Maßnahmen nicht nur für die Weltwirtschaft und den
Welthandel, sondern auch für die US-Wirtschaft ausgehen:
Angriffe auf den Freihandel gefährden Wohlstand und
Arbeitsplätze auf beiden Seiten des Atlantiks.
- Die USA müssen ihre Handelskonflikte im Dialog und gemeinsam mit
der Welthandelsorganisation WTO lösen. Einseitige Zollsenkungen
der EU gegenüber den USA, wie sie Präsident Trump fordert, sind
weder vereinbar mit den Regeln der WTO noch im strategischen
Interesse der EU.
- Nach wie vor belasten zahlreiche Hürden den Handel zwischen den
USA und der EU. Es wäre wünschenswert, die Voraussetzungen für
bilaterale Verhandlungen zu prüfen. Marktöffnung muss jedoch auf
Gegenseitigkeit beruhen, ein reines Zollabkommen wäre zu kurz
gegriffen. In den USA beschränken beispielsweise "Buy-America"-Regeln
den Zugang für ausländische Unternehmen zum Vergabemarkt."