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Nachwuchsmangel größtes Problem des Mittelstandes - Diskussion in Barleben

Barleben, 26. Juni 2018


Viele Mittelständler im gesamten Bundesgebiet, vor allem auch in Sachsen-Anhalt, wissen es längst: Immer mehr Betrieben fehlen Nachwuchskräfte. In vielen Betrieben können vor allem Facharbeiterstellen nicht mehr so schnell besetzt werden, wie noch vor einigen Jahren. Das Unternehmerbüro der Gemeinde Barleben hat diesen Aspekt aufgegriffen und gemeinsam mit dem Liberalen Mittelstand Sachsen-Anhalt e. V. ein Diskussionsforum veranstaltet. Unter dem Motto „Fachkräftemangel – was muss getan werden?“, beschäftigten sich Kay Senius, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt/Thüringen, und Susanne Eva Dörrwand, Geschäftsführerin Handel, Dienstleistungen und Unternehmensförderung der IHK Magdeburg, damit, was geschehen muss, um dem dramatisch anwachsenden Arbeitskräftemangel in Sachsen-Anhalt begegnen zu können.

Zu den grundlegenden Fakten hierbei zählt, dass von den rund 800.000 Arbeitnehmern in Sachsen-Anhalt über 300.000 in den nächsten Jahren in Rente gehen, so aktuelle Zahlen der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt/Thüringen. „Die Zahl der Menschen, die in die frei werdenden Jobs nachrücken können, ist jedoch wesentlich kleiner“, erklärte Kay Senius. Die Entwicklungen deuten darauf hin, dass der Nachwuchsmangel zum größten Problem des Mittelstandes wird.

Angesichts dessen forderte Ingo Bodtke, Vorsitzender des Liberalen Mittelstands Sachsen-Anhalt, bei dieser Existenzfrage gerade auch der mittelständischen Betriebe „den Kopf nicht länger in den Sand zu stecken“. Bei der Lösung der Problematik setzt die Initiative vor allem auf die Gewinnung junger Arbeitskräfte aus anderen Ländern der EU, in denen 20 bis 30 Prozent der jungen Leute ohne Job und Perspektive sind. Dem folgt auch Susanne Eva Dörrwand von der IHK Magdeburg und meint, im Ausland sollte „noch stärker für den Arbeitsort Deutschland geworben“ werden. Darüber hinaus ist es für Unternehmen auch kein falscher Weg, bei der Rekrutierung junger Nachwuchskräfte aus dem Ausland auf die eigene Initiative zu setzen. Die Industrie- und Handelskammern bieten hier verschiedene Anlaufstellen an.

Dass es eine schnelle Umkehr der Tendenz nicht geben wird, darin sind sich die Teilnehmer der Veranstaltung einig. Wichtig sei vor allem, in Deutschland eine Willkommenskultur zu entwickeln und Rahmenbedingungen zu schaffen, die es für junge, ausbildungs- und arbeitswillige Menschen aus anderen EU-Ländern interessant machen, in Deutschland zu arbeiten.


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Foto: Kay Senius, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt/Thüringen, sprach bei der Veranstaltung in Barleben zum Thema Fachkräftemangel und die Entwicklung des Arbeitskräftepotentials. (c) LIM