header-placeholder


image header
image
 Wallku  re c  Guido Petzold

Theater Magdeburg eröffnet im September neue Spielzeit mit Wagners Oper "Die Walküre"

Magdeburg, 6. Juli 2018

Mit Richard Wagners Oper »Die Walküre« , dem psychologisch dramatischsten Teil der Tetralogie »Der Ring des Nibelungen«, eröffnet das Theater Magdeburg in der Regie von Jakob Peters-Messer und unter der musikalischen Leitung von GMD Kimbo Ishii am Sa. 8. 9. 2018, 16.00 Uhr im Opernhaus die Spielzeit 2018/2019 . 

In unsicherer Zeit finden Siegmund und Sieglinde als Liebespaar zusammen. Was sie nicht wissen: Sie sind Zwillinge und offenbar nur Teil eines Plans, mit dem sich Göttervater Wotan gegen seinen selbstverursachten Machtverlust stemmt. Der Sohn soll ihm den an den Riesen Fafner gefallenen Ring des Nibelungen und die damit verbundene Macht wieder erringen, was der Vater kraft seiner eigenen Gesetze nicht darf. Wotans Lieblingstochter Brünnhilde, die titelgebende Walküre, soll Siegmund im Kampf gegen Sieglindes Ehemann Hunding zum Sieg verhelfen … Doch Wotan geht in seiner Einflussnahme zu weit, Ehefrau Fricka stellt ihn in einem Ehestreit zur Rede, und er muss das Heft des Handelns aus der Hand geben. Siegmund fällt im Kampf mit Hunding. Erst als ihr Brünnhilde eröffnet, dass sie mit einem Helden schwanger sei, findet Sieglinde den Willen zum Weiterleben. Brünnhilde ihrerseits wird vom eigenen Vater auf einen Felsen verbannt. 

Angeregt vom mittelalterlichen Nibelungenstoff begann sich Richard Wagner 1848 mit dem Schicksal des Drachentöters Siegfried zu beschäftigen. Doch in einer einzigen Oper konnte er den Stoff nicht bewältigen; immer tiefer drang er in die Vorgeschichte seines Helden ein, bis sich das Opernprojekt zur Tetralogie auswuchs. In der »Walküre« kreuzen sich die beiden zentralen Fragestellungen des »Rings«: Das Dilemma der Mächtigen, zum Machterhalt gegen eigene Gesetze verstoßen zu müssen, und die Erfahrung der Menschen, Spielball der Götter zu sein. Einzeln aufgeführt, entfaltet sich in »Die Walküre« nicht nur die ganze musikalische Schönheit dieses Werkes, sondern auch die Radikalität und Klarheit von Wagners Musikdramaturgie. 

Regisseur Jakob Peters-Messer ist an Opernhäusern in Deutschland und Europa ein gefragter Gast. Am Theater Magdeburg hat er die beiden Telemann-Opern »Orpheus« (2010) und »Miriways« sowie Korngolds »Die tote Stadt« inszeniert. Für den Künstler ist in »Die Walküre« Göttervater Wotan zwar Schöpfer eines autonomen Geschlechts, aber vor allem Machtmensch und Politiker, weshalb die Walküre Brünnhilde durch das Erleben von Liebe und Empathie zur neuen Hoffnungsträgerin wird. 

Diese Neuinszenierung wird herausragende Gäste und bekannte Stimmen aus dem Ensemble auf der Bühne vereinen: Erstmals am Theater Magdeburg zu erleben ist Lucia Lucas, Deutschlands einzige Bariton-Sängerin, als Göttervater Wotan; seine Gattin Fricka ist Kammer-sängerin Undine Dreißig. Der US-amerikanische Tenor Richard Furman (Siegmund) hat sich dem Magdeburger Publikum mit seinem Debut als Prinz in »Rusalka« in der letzten Spielzeit vorgestellt. Sieglinde wird verkörpert von Publikumsliebling Noa Danon (Sopran), die ihr Wagner-Rollendebut feiern wird. Gegenspieler Hunding interpretiert Johannes Stermann (Bass), der sich mit zahlreichen Hauptrollen in die Herzen der Magdeburger gesungen hat. Die beiden neuen Ensemblemitglieder Emilie Renard und Isabel Stüber Malagamba haben als zwei der acht Walküren mit dem berühmten Walkürenritt als Highlight ihren ersten Auftritt auf der Bühne ihres neuen Hauses. Generalmusikdirektor Kimbo Ishii eröffnet seine letzte Spielzeit als Chefdirigent der Magdeburgischen Philharmonie mit diesem Meilenstein der Operngeschichte. 

Vorstellungen So. 16. 9./ So. 30. 9./ So. 14. 10./ Sa. 3. 11./ Fr. 23. 11. 2018 

[-]-

Foto: (c) Guido Petzold