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SAN Heute

Dialog gestartet – Kinder und Jugendliche im Corona-Kampf besser berücksichtigen

Sonntag, den 6. Dezember 2020

Magdeburg. Das Corona-Virus hat den Alltag von Kindern und Jugendlichen in diesem Jahr deutlich eingeschränkt. Egal ob Schule, Fußballtraining oder Treffen mit Freunden: Das unmittelbare Umfeld von Kindern und Jugendlichen musste in kürzester Zeit so gestaltet werden, dass Kontakte reduziert und Abstände gehalten werden.

Um mehr über den Blick der Jugendlichen auf die Herausforderungen der Corona-Zeit zu erfahren, hat das Sozialministerium gemeinsam mit dem Verein KinderStärken in Stendal und mit Unterstützung des Kinder- und Jugendrings (KJR) Sachsen-Anhalt eine Online-Konferenz mit mehr als 40 Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Die jüngste Teilnehmerin ist Schülerin einer 5. Klasse. Mit den Jugendlichen diskutieren mehr als 60 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung sowie von Trägern der Kinder- und Jugendhilfe. Unter ihnen Mitglieder des Landtages, kommunale Kinderbeauftragte aus Magdeburg, Halle (Saale) und Stendal sowie im KJR vertretene Jugendverbände.

Der Kinder- und Jugendbeauftragte Holger Paech äußerte nach der Konferenz: „Das Dialog-Forum hat deutlich gemacht, dass Kinder und Jugendliche auch in schwierigen Situationen stets sachlich nach Lösungen suchen. Das ist wohltuend in dieser aufgeregten Zeit. Kinder und Jugendliche sind es leid, allein auf ihre Rolle als Schülerinnen und Schüler oder Studierende reduziert zu werden. Neben dem Recht auf Gesundheit und Bildung haben sie ebenso ein Recht auf direkte soziale Kontakte außerhalb der Familie, auf Freizeit und Teilhabe. Mit der Pandemie sind diese Rechte stark eingegrenzt worden, um das Gesundheitssystem vor einem Kollaps zu bewahren.“

In der Konferenz hatten mehrere Jugendliche geäußert, sich in der Pandemie einsam, isoliert und auch ohnmächtig bis hilflos gefühlt zu haben. Maßnahmen seien mitunter für Kinder und Jugendliche schwer verständlich gewesen. Als ungerecht empfanden sie zudem, dass nicht wenige Erwachsene versucht hätten, Kinder und Jugendliche und deren Verhalten als das zentrale Problem in der Corona–Krise zu thematisieren.

Paech sieht es als Erfordernis und Chance zugleich, Kinder und Jugendliche in die Debatte um den richtigen Weg und tragfähige Lösungen zur Überwindung der Corona-Krise einzubinden. „Das trägt auch zu einem besseren Verständnis von Entscheidungen bei – egal ob vor Ort in den Kommunen, in der Schule oder aber für Landesregelungen etwa für den Freizeitsport oder die offene Jugendarbeit.“

Der Beauftragte sagt zu, dass das Online-Forum den Beginn eines langfristigen Dialoges mit Kindern und Jugendlichen markiert. Dabei geht es um Folgen von Kontaktbeschränkungen für Jugendliche und das gemeinsame Suchen nach Möglichkeiten, Auswirkungen auf das soziale Miteinander sowie auf Beteiligungsmöglichkeiten möglichst gering zu halten. Gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendring sowie dem Verein KinderStärken, der insbesondere Kommunen bei der Umsetzung von Beteiligungsformaten für Jugendliche unterstützt, will Paech den weiteren Fahrplan abstecken. Auch die teilnehmenden Abgeordneten des Landtages haben Unterstützung zugesagt.

Die Ergebnisse der Konferenz werden in Kürze auch auf den Seiten des Kinder- und Jugendbeauftragten veröffentlicht.