header-placeholder


image header
image
Flugzeug pixabay

Wirtschaft-News: Billigflüge seltener und teurer – Eurowings mit Abstand Marktführer in Deutschland



veröffentlicht am Mittwoch, 21. Dezember 2022

Köln. In der Sommersaison 2022 ist das Wachstum bei den Low-Cost-Carriern zurück. Allerdings ist das Vorkrisenniveau noch lange nicht erreicht. Gleichzeitig sind die Billigflieger nicht mehr so billig. Low-Cost-Fluggesellschaften ziehen sich von Großflughäfen zurück und Langstreckenangebote nach Übersee sind kaum noch zu finden. In diesem gemischten Umfeld behauptet sich Eurowings als Marktführer in Deutschland mit 44 Prozent Marktanteil, gefolgt von Konkurrent Ryanair mit 23 Prozent. Zusammen mit Wizz, Easyjet und Corendon vereinen die fünf Anbieter rund 95 Prozent des deutschen Low-Cost-Markts auf sich. Diese Ergebnisse stehen im nun erschienenen „Low Cost Monitor 2/2022“ des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

„Die betrachteten Fluggesellschaften haben im Low-Cost-Segment 824 unterschiedliche Strecken ab Deutschland in einer Woche im Juli 2022 angeboten“, sagt Studienleiter Dr. Peter Berster vom DLR-Institut für Flughafenwesen und Luftverkehr in Köln. „Dies sind allerdings immer noch 116 weniger als beim Rekord im Sommer 2019 vor der Coronapandemie.“


Größtes Streckenangebot bei Eurowings

Eurowings liegt mit 322 angebotenen Strecken ab Deutschland auf Platz eins im Juli 2022. Angebotsstärkster Standort der Gesellschaft ist dabei der Flughafen Düsseldorf mit fast 100 Strecken und 583 Starts pro Woche vor Köln mit knapp 70 Strecken und 312 Starts gefolgt von Hamburg und Stuttgart.

Im Ranking folgt auf Platz zwei Ryanair mit 246 angebotenen Strecken. Bei Ryanair war nach einem starken Wachstum seit Sommer 2019 ein starker Rückgang bei den Flugangeboten festzustellen. Nach einer fast vollständigen Einstellung des Flugverkehrs in der Coronapandemie gibt es in diesem Jahr wieder eine deutliche Angebotssteigerung der Ryanair und ihrer Tochtergesellschaften. Es besteht eine Konzentration auf die Flughäfen Berlin und Köln, aber auch kleinere Flughäfen wie Weeze werden angeflogen, andere dagegen, wie Frankfurt, Stuttgart oder München nicht mehr. Easyjet agiert deutlich verhaltener und bietet im Sommer 2022 nur noch rund 30 Prozent des Flugangebots im Vergleich zu 2019.

Innerdeutsche Flugstrecken spielen insgesamt nur noch eine untergeordnete Rolle. Nachdem es im Jahr 2010 noch einen Spitzenwert von rund 120 innerdeutschen Strecken gab, folgte ein langanhaltender Rückgang. Aktuell sind noch 24 Strecken verblieben. Dieser Wert ist noch kleiner als das innerdeutsche Streckenangebot aus dem Vorjahr.

Insgesamt nimmt der Anteil des Low-Cost-Segments am Flugverkehr von deutschen Flughäfen rund 28 Prozent ein. Berlin bietet dabei das größte Flugangebot in diesem Bereich mit über 770 geplanten Starts pro Woche gefolgt von Düsseldorf mit rund 700. Es folgen Köln, Hamburg und Stuttgart.


Preise steigen deutlich

„Die schwierige Lage am Markt führt dieses Jahr zu deutlich steigenden Preisen im Low-Cost-Segment“, erklärt Berster. „Die ermittelte Preisspanne liegt im Herbst 2022 auf einem Niveau von rund 68 bis 119 Euro bei den Durchschnittspreisen der betrachteten Fluggesellschaften Ryanair, Easyjet, Eurowings und Wizz.“ Im Herbst 2019 lag diese Spanne noch bei rund 44 bis 111 Euro.

Nach der aktuellen Analyse ist Wizz mit einem durchnittlichen Ticketpreis von rund 68 Euro vor Easyjet, Ryanair und Eurowings die Gesellschaft mit den preisgünstigsten Angeboten inklusive aller Steuern und Gebühren im deutschen Markt. Während der Flugendpreis für eine kurzfristige Reise am nächsten Tag mittlerweile mehr als 300 Euro betragen kann, kostet ein Flug, der erst in drei Monaten stattfindet, im Durchschnitt nur etwa 61 bis 75 Euro. Im Schnitt haben sich bei kurzfristigen Buchungen die Preise stark erhöht. Dagegen gibt es kaum Veränderungen bei den längerfristigen Vorausbuchungen.

Die angegebene Preisspanne fasst die durchschnittlichen Brutto-Flugpreise für eine repräsentative Auswahl an Flugstrecken der in Deutschland bedeutenden Low-Cost-Airlines Eurowings, Ryanair, Easyjet und Wizz zusammen. Die Durchschnittspreise werden im Low Cost Monitor für einen Buchungstag auf Grundlage verschiedener Vorausbuchungszeiträume von einem Tag bis zu drei Monaten ermittelt.


Text: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) 
Foto: pixabay