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Berlin Alexanderplatz 09.08f

TV-Tipp-News: „Berlin Alexanderplatz“ ab 20:15 Uhr auf arte


Veröffentlicht am 09. August 2023

Als Francis als einzig überlebender Flüchtling einer Überfahrt aus Afrika an einem Strand in Südeuropa ankommt, schwört er einen Eid auf Gott: Von nun an will er ein neuer, besserer und anständiger Mensch sein, das Gefühl der Schuld hinter sich lassen.

Bald darauf findet sich Francis in Berlin wieder, wo ihm klar wird, wie schwer es ist, rechtschaffen zu sein, wenn man als „illegaler“ Flüchtling in Deutschland ist - ohne Papiere und ohne Arbeitserlaubnis. Umso verlockender ist das Angebot des charismatischen Deutschen Reinhold, leichtes Geld mit Drogendealen zu verdienen. Zunächst widersteht Francis der Versuchung und schlägt sich als Schwarzarbeiter auf einer Baustelle am Berliner Alexanderplatz durch. Doch als es dort zu einem blutigen Streit kommt, flieht Francis und findet schließlich bei Reinhold ein neues Zuhause. Die beiden Männer entwickeln eine enge, aber auch zerstörerische Freundschaft. Francis wird Teil der Geschäfte des psychopathischen Reinhold - und gerät so immer mehr auf die schiefe Bahn.

Nachdem Francis seinen linken Arm verloren hat, gibt er schließlich auf. Da begegnet ihm jedoch Mieze, eine junge Prostituierte, die ihm nach einem Selbstmordversuch das Leben rettet und ihn bei sich aufnimmt. Die beiden verlieben sich ineinander und als Mieze schwanger wird, beschließt Francis, endlich anständig zu werden. Doch abermals kann er dem Charme Reinholds nicht widerstehen, der Francis' Glück nicht ertragen kann. Aber auch Mieze und Francis' neue Familie sind vor Reinholds Wahnsinn nicht sicher und werden davon verschlungen. Erst jetzt, am Rande der völligen Verzweiflung, erkennt Francis, was er alles falsch gemacht hat.

Am Ende ist Francis ein gebrochener Mann, ein anderer, ein neuer Francis. Er erlebt in der Großstadt endlich den Beginn seines neuen Lebens.

Der 1929 veröffentlichte Roman „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred Döblin gilt als eines der Hauptwerke der deutschen Moderne und zählt zu den wichtigsten Arbeiten, die zu Zeiten der Weimarer Republik entstanden sind.

Burhan Qurbani hat in diesem deutschen Klassiker eine Parallele zu gesellschaftlichen Strukturen unserer Zeit entdeckt. Indem er und sein Koautor aus der Hauptfigur Franz Biberkopf den von der Gesellschaft nicht akzeptierten Flüchtling Francis gemacht haben, thematisieren sie die Flüchtlingskrise der heutige Zeit und geben dem Film eine neue Tragweite.

Der Film feierte seine Premiere im Wettbewerb der Berlinale 2020 und wurde fünffach mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.

Text / Foto: programm.ard.de / ZDF/ARTE/Sommerhaus Filmproduktion