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Fußball-News: Magdeburg im DFB-Pokal – wie weit geht die Reise?


veröffentlicht am 5. Dezember 2023

Dass der DFB-Pokal seine eigenen Gesetze schreibt, ist hinlänglich bekannt. Zu Saisonbeginn wurde mit Blick auf Quoten bei Fussball Wetten klar ersichtlich, dass Bayern, Leipzig und der BVB die Titelkandidaten sind. Schon im Achtelfinale sind zwei der Favoriten nicht mehr im Rennen. Dafür erleben in dieser Saison einige Teams ihr ganz persönliches Cup-Wunder.

Auch der 1. FC Magdeburg steht im Zentrum der fußballerischen Aufmerksamkeit. Erstmals seit über 20 Jahren steht man wieder im Achtelfinale. Die Euphorie ist geweckt und Fans, Spieler sowie das gesamte Vereinsumfeld hoffen auf eine Pokalsensation. Doch wie weit kann es tatsächlich für die Mannschaft gehen?

Magdeburg mit Losglück: Wann kommt der erste Brocken?
Seit der Jahrtausendwende konnte Magdeburg nur einmal das Achtelfinale im DFB-Pokal erreichen. Gegen Karlsruhe gewann man damals mit 5:3 nach Verlängerung. Das torreiche Spektakel ist vielen Fans noch bis heute in Erinnerung. Im Viertelfinale war damals gegen den späteren Pokalsieger Schalke 04 Schluss. Losglück hatte man in Magdeburg damals nicht. Denn um die ersten beiden Runden des Pokals zu überstehen, mussten sowohl Köln als auch die Bayern besiegt werden.
Seit dem größten Cup-Erfolg ist man 14-mal angetreten, jedoch immer in der 1. oder 2. Runde gescheitert. Dabei gab es deutliche Klatschen wie das 0:5 gegen den BVB oder das 0:4 gegen Eintracht Frankfurt. Manchmal musste sich Magdeburg aber auch nur knapp im Elfmeterschießen oder nach Verlängerung geschlagen geben. In dieser Saison steht man nun erstmals wieder im Achtelfinale.

Grund dafür ist aber vor allem das Losglück. Mit Jahn Regensburg und Holstein Kiel hatte man zwei Gegner auf Augenhöhe zu bewältigen. In Runde 1 konnte sich Magdeburg mit 1:2 gegen Regensburg durchsetzen, gegen Kiel brachte erst das Elfmeterschießen die Erlösung. Im Achtelfinale hat man mehr oder weniger aber nochmals Glück gehabt. Denn der Gegner heißt Fortuna Düsseldorf.

Gegen Brocken wie den BVB, Bayer Leverkusen oder Wolfsburg ist man bisher verschont geblieben. Die Frage, wie weit die Reise im DFB-Pokal gehen kann, ist somit relativ schnell beantwortet. Sobald der 1. FC Magdeburg mit einem Bundesligisten rechnen muss, ist man natürlich ganz klarer Außenseiter. Denn Top-Leistungen hat man bislang noch nicht abgerufen und die Siege in den ersten beiden Runden waren durchaus wenig souverän.
Wenn das Glück den Magdeburgern aber hold bleibt, könnte man nach einem Sieg im Achtelfinale aber durchaus noch einen „leichten“ Gegner für das Viertelfinale zugelost bekommen. Selbst Homburg aus der Regionalliga wäre ein Kandidat für das Viertelfinale. Der Underdog hat bereits Darmstadt und Greuther Fürth eliminiert und trifft im Achtelfinale auf St. Pauli.

Pech in der Liga, Glück im Pokal  - Magdeburg auf Erfolgskurs
Nach dem Wiederaufstieg in der vergangenen Saison hat sich Magdeburg überraschend wacker in der 2. Bundesliga geschlagen. Mit Christian Titz wird bereits seit der Saison 2021/22 auf Konstanz gesetzt. Die Mannschaft konnte letzten Endes im grauen Mittelfeld landen und musste sich nicht um den Abstieg sorgen.
Im ersten Drittel der diesjährigen Saison war es aber durchaus ein holpriger Start für die Mannschaft. Denn trotz der historischen Leistung im DFB-Pokal sieht es in der Liga nicht unbedingt rosig aus. Magdeburg findet sich im letzten Tabellendrittel wieder und kämpft mit Hertha, Schalke und Karlsruhe um den Relegationsplatz. Dabei ist davon auszugehen, dass die beiden Absteiger aus der Bundesliga durchaus noch an Konstanz hinzugewinnen und die gefährdete Zone verlassen werden. Wenn Magdeburg nicht aufpasst, könnte man in diesem Jahr direkt in den Abstiegskampf verwickelt werden. Hier muss Trainer Titz unbedingt ein passendes Gleichgewicht finden. Denn auch wenn der DFB-Pokal natürlich stets im Hinterkopf ist, muss der Fokus auf dem Verbleib in der 2. Bundesliga liegen.
Eine enorme Doppelbelastung ist der DFB-Pokal für die Mannschaft zwar nicht unbedingt. Wenn man aber auch gegen Düsseldorf in die Verlängerung muss, zeigt sich dies natürlich in der Leistungsfähigkeit der Stammspieler wieder. Denn klar ist auch, dass im Achtelfinale des Pokals ganz sicher nicht mit der 2. Garde gespielt wird. Doch auch in der Liga darf man nicht allzu viel rotieren. Denn direkt vor und nach dem Cup geht es gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel.

Gibt es in dieser Saison einen Überraschungssieger?
Dass RB Leipzig nicht zum dritten Mal in Folge den DFB-Pokal für sich entscheiden wird, ist bereits klar. Denn der Sieger aus den Jahren 2021/22 und 2022/23 ist bereits in der 2. Runde gescheitert. Das Ausscheiden besiegelte eine 1:0-Niederlage auswärts gegen Wolfsburg. Leipzig lief bereits früh einem Rückstand hinterher und musste in der 2. Halbzeit auch noch eine rote Karte wegstecken. Durch das Ausscheiden des Titelverteidigers zieht sich der Favoritenkreis enger zusammen.
Denn auch der FC Bayern München ist bereits in der 2. Runde des DFB-Pokals spektakulär gescheitert. Der 1. FC Saarbrücken warf den Rekordmeister der Bundesliga mit 2:1 aus dem Wettbewerb und hat sich somit das Ticket für das Achtelfinale gesichert. Aus dem Top-Favoritenkreis bleibt nun nur noch der BVB im diesjährigen Pokal vertreten. Dass Edin Terzi? und seine Jungs in wichtigen Spielen aber immer wieder die Nerven wegwerfen, hat man sowohl zum Ende der letzten Saison als auch im Top-Spiel gegen die Bayern bewiesen.

Dass der Sieger im DFB-Pokal nicht Bayern, Leipzig oder Dortmund hieß, ist seit der Saison 2010/11 übrigens erst drei Mal passiert. Kurios ist im diesjährigen DFB-Pokal übrigens auch, dass nur sechs der verbleibenden 18 Teams aus der Bundesliga kommen. Vier Bundesligisten sind bereits in der 1. Runde gescheitert, acht weitere Teams aus der höchsten Spielklasse sind bereits in Runde 2 gescheitert. Mindestens zwei weitere Bundesligisten werden sich aufgrund der direkten Duelle im Achtelfinale aus dem Wettbewerb verabschieden.

Nur noch wenige Bundesligateams
Das ruft natürlich die verbliebenen Mannschaften auf den Plan, die Pokalsensation perfekt zu machen. Die Szenarien sind vielfältig. Bayer Leverkusen könnte erstmals seit 1992/1993 wieder Pokalsieger werden, beim VfB Stuttgart konnte der letzte Erfolg 1996/1997 gefeiert werden. Mit St. Pauli und dem HSV sind auch zwei bärenstarke Teams aus der 2. Bundesliga noch im Wettbewerb.

Selbst der Titel eines Drittligisten ist nicht ganz ausgeschlossen. Wenn Saarbrücken die Leistung aus dem Spiel gegen die Bayern aufrechterhalten kann, sind auch Gegner wie Eintracht Frankfurt oder Wolfsburg zu biegen. Klar ist nur, dass der Pokal in diesem Jahr total auf dem Kopf steht und mit dem BVB nur noch ein Top-Favorit im Rennen ist.



Text / Foto: May / https://unsplash.com/de/fotos/HgwY_YQ1m0w