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Team Kosmos 2 mit DozentInnen 09088  c  Kathrin Singer

Magdeburg-News: Best Practice – „Kosmos #2“ | zwei Premiere im März im Schauspielhaus Magdeburg


veröffentlicht am Samstag, 17. Februar 2024

Magdeburg. Die Reihe „Kosmos“ erprobt neue Formen der Zusammenarbeit am Theater. Diesmal liegt der Fokus auf Berufseinsteiger:innen. Erstmals
kooperiert das Theater Magdeburg dafür mit der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK). Studierende des europaweit einzigartigen
Studiengangs „Theaterdesign“ erarbeiteten am Schauspielhaus Kostüme und Maske für Monologe aus der klassischen Literatur. Premierenauftakt
für „Kosmos #2“ ist am 2. und 16. März, jeweils 19.30 Uhr im Schauspielhaus.

In der Reihe „Kosmos“ stehen Künstler:innen im Mittelpunkt, die nicht Regisseure oder Schauspieler sind und die federführend eine Arbeit
realisieren. So werden alternative Zugriffe und neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit erprobt. In „Kosmos #1“ war die Bühnen- und Kostümbildnerin
Nina von Mechow zu Gast. Für „Kosmos #2“ kooperiert das Theater Magdeburg erstmals mit der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Der Studiengang Theaterdesign ist europaweit einzigartig und vereint alle Theaterausstattungsberufe (Szenische Malerei, Theaterplastik, Kostümdesign, Maskenbild).

Studierende der Bereiche Kostümdesign und Maskenbild haben sich, künstlerisch begleitet von Clemens Leander, in Teams mit jeweils einer Figur der
Theaterliteratur beschäftigt. Ihre Entwürfe für Kostüm und Maskenbild wurden in Zusammenarbeit mit den hiesigen Theaterwerkstätten umgesetzt. Zu sehen sind diese dann in Monologen, szenisch umgesetzt von Regieassistenten des Theater Magdeburg und Mitgliedern des Schauspielensembles. Gesprächsrunden, ein Kurzfilm und eine Ausstellung geben Einblick in den Entstehungsprozess.

Eine Besonderheit des Projektes ist hierbei, dass die Ausstattung der Regie, anders als gewohnt, in diesem Fall vorangestellt ist. Mit dem Projekt soll als „Best Practice“ auch die Sichtbarkeit des Berufsstandes gestärkt werden, der sich auf diese Weise innerhalb von künstlerischen Teams selbstbewusster positionieren und als eigenständige Kunstformen wahrgenommen werden soll.

In den Auftaktpremiere am 2. März steht mit mit „Iphigenie“ (in der literarischen Vorlage von Euripides) der Monolog einer Frauenfigur aus der griechischen Mythologieim Mittelpunkt. Außerdem mit Beckmann aus Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“ die wohl bekannteste Dramenfigur eines Kriegsheimkehrers. Am 16. März sind mit „Kassandra“ (in der literarischen Vorlage von Christa Wolf) und „Elektra“ (in der literarischen Vorlage von Hugo von Hofmannsthal) zwei Monologe von Frauenfiguren aus der griechischen
Mythologie zu erleben.


Premieren im März
Sa., 2. März , 19.30 Uhr, Schauspielhaus, K2
Iphigenie und Beckmann

An diesem Abend ist mit „Iphigenie“ (in der literarischen Vorlage von Euripides) der Monolog einer Frauenfigur aus der griechischen Mythologie zu erleben. Außerdem mit Beckmann aus Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“ die wohl bekannteste Dramenfigur eines Kriegsheimkehrers.

Um ihrem Vater Agamemnon den Sieg des Trojanischen Krieges zu sichern, wurde Iphigenie einst der Göttin Artemis als Opfer dargeboten, im letzten
Moment von dieser gerettet und ins Land der Taurer gebracht. Dort muss sie als Priesterin, der grausamen Sitte nach, jeden Fremden, der das Land erreicht, in Artemis‘ Tempel opfern. In einem Traum erscheint ihr das Bild ihres Bruders in Not. Und tatsächlich: Kurz darauf wird ihr Bruder als Eindringling entdeckt… Iphigenie erzählt die Geschichte einer Heldin, die ihrem Schicksal besonnen, klug und selbstbestimmt entgegentritt.

Als Beckmann aus dem Krieg zurückkehrt, ist ihm alles genommen: seine
körperliche Unversehrtheit, seine Familie, sein Platz in der Gesellschaft. Dafür
verfolgen ihn die Toten und mit ihnen das Schuldgefühl, selbst getötet zu
haben. Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg entstanden, ist dieser Text von
beklemmender Aktualität.


Sa., 16. März, 19.30 Uhr, Schauspielhaus, K2
Kassandra und Elektra

An diesem Abend sind mit „Kassandra“ (in der literarischen Vorlage von Christa Wolf) und „Elektra“ (in der literarischen Vorlage von Hugo von Hofmannsthal) zwei Monologe von Frauenfiguren aus der griechischen Mythologie zu erleben. Kassandra, die Tochter des trojanischen Königs, hat es vorausgesehen: Troja wird untergehen. Kurz vor ihrem Tod rekapituliert sie ihr Leben: den schleichenden inneren Umbau Trojas zu einem diktatorischen Staat, ihre ungehörten Warnungen vor dem Verlust eines Lebens in Freiheit. Christa Wolf erzählt dabei nicht von einer göttlichen Gabe der Seherinnenkunst, sondern von Kassandra als herausragender Beobachterin gesellschaftlicher Prozesse.

Elektra trauert. Ihr Vater wurde von ihrer Mutter und deren Geliebten heimtückisch ermordet. Elektra kann dieses Unrecht nicht vergessen. Sehnsüchtig erwartet sie die Rückkehr ihres Bruders, der ihre Rache vollziehen und den Mord am Vater vergelten soll. Als ihre Mutter von Albträumen geplagt
wird und Elektra um Rat fragt, offenbart diese ihr Vorhaben: Ihre Mutter soll – sie muss – sterben…


Preise und Reservierung
Kartenpreise
11 Euro/ermäßigt 6 Euro

Theaterkasse
Online-Shop: www.theater-magdeburg.de
E- Mail: kasse@theater-magdeburg.de
Telefon: 0391 40 490 490


Text: Theater Magdeburg
Foto: Kathrin Singer