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neugeborene schutzsuchende

Statistisches Bundesamt: Seit 2015 wurden deutlich mehr Schutzsuchende in Deutschland geboren

Sonntag, den 20. Juni 2021

- Im Vergleich zu den fünf Jahren vor 2015 hat sich die Zahl mehr als versechsfacht

- Zwischen 2015 und 2019 wurden pro Jahr durchschnittlich 27 200 Neugeborene mit Schutzstatus registriert

- Anstieg an neugeborenen Schutzsuchenden steht in direktem Zusammenhang mit der erhöhten Zuwanderung zwischen 2014 und 2016

Von 2015 bis 2019 kamen jährlich im Durchschnitt 27 200 Kinder in Deutschland als Schutzsuchende zur Welt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni mitteilt, hat sich die Zahl damit seit dem Jahr 2015 deutlich erhöht. In den fünf Jahren vor 2015 wurden durchschnittlich 4 400 Neugeborene mit Schutzstatus registriert. Grundlage dieser Berechnung ist eine Sonderauswertung zu den Geburtsjahrgängen 2010 bis 2019 aus dem Ausländerzentralregister.

Das Aufenthaltsrecht von ausländischen Kindern, die in Deutschland geboren werden, hängt zunächst von ihren Eltern ab. Daher steht der sprunghafte Anstieg an neugeborenen Schutzsuchenden auch in direktem Zusammenhang mit der erhöhten Zuwanderung von zumeist jungen Schutzsuchenden zwischen 2014 und 2016. In diesem Zeitraum hat sich allein die Zahl der Frauen im Alter von 15 bis unter 50 Jahren unter den Schutzsuchenden von 149 000 auf 324 000 mehr als verdoppelt. Trotz insgesamt wieder rückläufiger Zahlen seit dem Jahr 2016 ist aufgrund der jungen Altersstruktur der Schutzsuchenden auch in den nächsten Jahren noch mit einer erhöhten Zahl von Kindern zu rechnen, die in Deutschland als Schutzsuchende geboren werden.

Ein Drittel der neugeborenen Schutzsuchenden mit syrischer Staatsangehörigkeit

Insgesamt wurden von Anfang 2010 bis Ende 2019 rund 158 000 neugeborene Schutzsuchende registriert. Sie hatten zumeist die syrische (33 %), irakische (11 %), afghanische (10 %) oder nigerianische (6 %) Staatsangehörigkeit. In 6 % der Fälle war die Staatsangehörigkeit noch ungeklärt. Knapp die Hälfte der neugeborenen Schutzsuchenden wurden aufenthaltsrechtlich in eine unsichere Situation mit einem noch offenen Schutzstatus (36 %) oder einem abgelehnten Schutzstatus (14 %) geboren. Die andere Hälfte hatte kurz nach der Geburt einen befristet anerkannten Schutzstatus.

Ende 2019 waren 497 000 minderjährige Schutzsuchende in Deutschland registriert

Ende 2019 waren im Ausländerzentralregister insgesamt rund 1,8 Millionen Schutzsuchende in Deutschland registriert, darunter 497 000 Minderjährige. Knapp 150 000 oder 30 % der minderjährigen Schutzsuchenden wurden in Deutschland geboren. Ende 2016 hatte dieser Anteil noch bei 17 % gelegen.