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Hilger Kespohl c Hilger Kespohl

Magdeburg-News: Passions-Orgelkonzert an der Glatter-Götz-Rosales-Orgel in Magdeburg mit Hilger Kespohl


veröffentlicht am Donnerstag, 22. Februar 2024

Magdeburg. Die hervorragende, filigrane Orgel im Remter steht in der Passionsorgelkonzertreihe im Mittelpunkt und erklingt bei drei Konzerten, das Premierenkonzert fand jüngst mit Christian Otto statt. 

Am zweiten Konzertsonntag, Sonntag, 25. Februar, 16 Uhr gastiert Hilger Kespohl mit Norddeutscher Orgelkunst und Stücken von Buxtehude, Scheidemann und Weckmann. 

Die Kompositionen von Matthias Weckmann aus dem 17. Jahrhundert zeichnen sich besonders durch stilistische Vielfalt aus. Weckmann lernte schon früh den italienischen konzertanten, polychoralen und monodischen Stil kennen. Prägend war seine Verbindung zu Heinrich Schütz, mit dem er später auch gemeinsam reiste, so zum Beispiel nach Dänemark. Der persönliche Lebensweg führte Weckmann dann als Titularorganist nach Hamburg.

Aus der norddeutschen Orgelschule steht Nicolaus Bruhns auf dem Programm mit dem Präludium e-Moll. Bruhns gehörte zur letzten Generation der norddeutschen Orgelschule, der bereits sehr jung große Werke erschuf und in Organistenkreisen rund um Johann Sebastian Bach und Johann Gottfried Walther hoch angesehen war. 

Hilger Kespohl ist an der bedeutenden Schnitger-Orgel St. Pankratius in Hamburg-Neuenfelde sowie an Unser Lieben Frauen in Bremen tätig und freut sich die Glatter-Götz / Rosales - Orgel kennenzulernen. 

Hilger Kespohl erhielt seine grundlegende Orgelausbildung bei Prof. Martin Lücker (Frankfurt/M). Noch während der Schulzeit belegte er Meisterkurse u.a. bei Michael Radulescu, Harald Vogel und Marie-Claire Alain. An der Staatlichen Hochschule für Musik in Köln studierte er Orgel (Prof. Michael Schneider) und Klavier (Prof. Peter Degenhardt) und legte 1990 die künstlerische Reifeprüfung ab. Während dieser Zeit war er Preisträger mehrerer internationaler Orgelwettbewerbe. Seitdem konzertiert er regelmäßig an bedeutenden Orgeln im In- und Ausland.

Seit 2003 ist er künstlerischer Leiter der von ihm gegründeten Konzertreihe „Orgelpunkt“ an der Kirche Unser Lieben Frauen in Bremen und seit 2007 zusätzlich Organist an St. Pankratius Hamburg-Neuenfelde, der Grabeskirche des Orgelbauers Arp Schnitger. Er ist Mitbegründer der Arp-Schnitger-Gesellschaft Neuenfelde e.V., die sich der Erhaltung der Neuenfelder Schnitger-Orgel und der Forschung zum Leben und Werk Arp Schnitgers verpflichtet fühlt.

CD-Produktionen von Hilger Kespohl wurden veröffentlicht bei MDG Dabringhaus + Grimm und bei Nomine. Zuletzt sind erschienen Orgelwerke von Matthias Weckmann und Heinrich Scheidemann (in Auswahl) und Johann Adam Reincken (Gesamteinspielung).  

Die Remter-Orgel besticht durch ihre klangliche Vielseitigkeit und hohe Qualität bei überschaubarer Größe. Sie erlaubt ein sehr feines Spiel durch die Lieblichkeit der Intonation und ihre sensible Traktur. Nach dem Abbau der 1997 stillgelegten Orgel von 1949 im Remter des Domes eröffneten sich Wege für einen Orgelneubau. Über viele Jahre vorher stand als Interimsinstrument für die Wintermonate im Remter lediglich eine Digitalorgel zur Verfügung. Die Glatter-Götz / Rosales – Orgel konnte am 8. Oktober 2011 eingeweiht werden.  

Eintrittskarten gibt es nur an der Tageskasse für 10 Euro, ermäßigt 8 Euro, jeweils ab einer Stunde vor Konzertbeginn. Der Remter des Domes ist beheizt.


Text: Evangelische Domgemeinde Magdeburg/Isabel Tönniges
Foto: Hilger Kespohl