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Magdeburg-News: 300-Kilometer-Radtour vom Magdeburger Dom zum Leuchtturm in Warnemünde



veröffentlicht am Mittwoch, 14. Juni 2023

Magdeburg/Warnemünde. 300 Kilometer in knapp 10 Stunden, ein guter 30-er Schnitt also. Sehr respektabel. Das ist eine Ansage und von untrainierten Radfahrern nur schwer bis gar nicht zu schaffen. Insbesondere auf eine so große Distanz gesehen. Doch das war im aktuellen Jahr erneut das Ziel von rund 35 Radsportbegeisterten. Am vergangenen Freitag, 9. Juni, legten sie während der 9. MaWa die Strecke Magdeburg-Warnemünde im fließenden Verkehr zurück. Absichert waren die Teilnehmer von einem Führungs- und Abschlussfahrzeug. Zur Tour traten neben Mitgliedern der Teams MaWa 2020 e.V. und Maxim Magdeburg e.V. einige Quereinsteiger an.

MaWa, das steht für Magdeburg-Warnemünde. Auf die Idee kam vor Jahren Organisationschef Stefan Flach. Er ist leidenschaftlicher Rennradfahrer und spulte jüngst die 300-Kilometer-Tour mit Gleichgesinnten ab. Wobei „die Entfernung Magdeburg bis Warnemünde ,nur’ 285 Kilometer beträgt. Deshalb fahren wir zum Schluss noch einen kleinen Schlenker, um die Sache rund zu machen und auf 300 zu kommen“, erklärt Stefan Flach.

Gestartet wurde wie immer am Magdeburger Wahrzeichen: dem Dom. Von hier aus ging’s über Land- und Bundesstraßen Richtung Havelberg. Bei Kilometer 120 gab es die erste Tourpause. Zeit für eine Stärkung. Bei Mammut-Ausfahrten wie dieser verbrennt der Körper tausende Kilokalorien. Deshalb ist es wichtig, ihm ausreichend Energie zuzuführen. Rauf aufs Rad und weiter. Kilometer 220: Zeit für Halt 2 bei Krakow am See. Erneut wird kurz verschnauft und aufgetankt. Dann ging’s weiter. Die Beine brennen, der Körper signalisiert: Es reicht langsam. Doch der Geist will weiter und setzt sich durch. Die letzten 30 Kilometer hieß es noch einmal Zähne zusammenbeißen und durch. Denn die Strecke wird bergig und führt die Radsportler durchs Mecklenburger Hügelland. Für die Anstiege mussten noch einmal alle Reserven mobilisiert werden. Das Brennen in den Oberschenkeln wird zum Flächenbrand – weiter, immer weiter. Der Gegenwind suggeriert dem Fahrer, dass es überhaupt nicht vorangehe. Doch es geht vorn, mühlselig. Endlich: Nach neuneinhalb Stunden erspäht das Auge den Leuchtturm. Jetzt noch der kleine Schlenker und die Teilnehmer wissen: Es ist geschafft. Ob es sich gelohnt hat? „Definitiv! Wie jedes Jahr“, „Wenn du ankommst und sich der Körper langsam von den Strapazen erholt, das Glücksgefühl Oberhand gewinnt und wir als Gruppe gut funktionieren und viel Freude hatten, ist das die beste Belohnung“., freut sich Stefan Flach. Kraft getankt wurde in Form einer deftigen Soljanka mit herrlichem Blick über die See.

Das Brennen in den Oberschenkeln wird zum Flächenbrand – weiter, immer weiter




An der diesjährigen 300-Kilometer-Ausfahrt beteiligten sich neben weiteren Langstreckenkünstlern Heiner Benecke und Heiko Triepel. SCM-Anhängern klingeln bei den beiden Namen sicherlich die Ohren. Nicht ohne Grund: Denn in den 1990er Jahren waren Heiner Benecke und Heiko Triepel zwei Handballgrößen beim Traditionsverein SC Magdeburg. Beide Fahrer gelangten vor Jahren durch die Leidenschaft Radfahren in das Team. Und da es in der zweiten Lebenshälfte mal hier und mal da zwickt, der Körper manchmal nicht mehr so will wie der Geist und Fußball, Handball oder Joggen eben auch nicht mehr so locker von der Hand gehen, entschieden sie sich, ihre sportlichen Aktivitäten aufs gelenkschonendere Rennradfahren zu verlagern. Der ehemalige Nationalspieler Heiko Triepel musste die 2023er Tour verletzungsbedingt auslassen, fuhr dennoch im Begleitfahrzeug mit. Heiner Benecke war aufgrund einer Erkältung bei Kilometer 120 gezwungen, vom Rennrad aufs Auto umzusteigen. Dennoch: Dabeisein ist alles. Im kommenden Jahr sind die beiden wieder dabei. 2024 wollen die beiden erst wieder am Leuchtturm Warnemünde vom Rad steigen", sind sich die beiden mit einem Augenzwinkern einig.

Video des MDR: https://www.mdr.de/video/mdr-videos/a/video-729798.html

Natürlich wird es 2024 die 10. MaWa geben. Und wer sich bis dahin fit genug fühlt, mit dem passenden Radsport-Equipment ausgestattet ist und Gruppe fahren kann – also Zweierreihe oder Doppelreihe beherrscht, nach vorne fahren, sich zurückfallen lassen kann und stets eine Hand an der Bremse hat – meldet sich einfach bei Stefan Flach unter der E-Mail-Adresse: Stefan.flach@helios-gesundheit.de. Dann steht der 300er Runde 2024 nichts mehr im Weg.

Impression: 


Text: Michael Mikulas
Fotos (2): MaWa 2020 e.V.