Berlin.
Nicht nur erfahrene Sammler zieht es aktuell in die Wälder, auch
Menschen mit wenig Fachkenntnis pflücken Pilze und essen diese ohne weitere
Beurteilung. Die Experten des Giftnotrufes der Charité – Universitätsmedizin
Berlin verweisen eindringlich auf ausgewiesene Pilzberater. Spezielle Apps,
aber auch Bücher zur Pilzbestimmung können Laien schnell in die Irre führen.
Dabei kann eine einzige Fehleinschätzung fatale
Folgen haben.
2019 ist aufgrund der Witterung ein besonders gutes
Pilzjahr. Die Experten des Giftnotrufs der Charité warnen daher erneut vor dem
unbedachten Verzehr selbst gesammelter Pilze: „Sorglosigkeit kann
lebensgefährlich sein, denn die große Ähnlichkeit vieler Pilze führt bei
ungeübten Sammlern leicht zu Verwechslungen. Eindeutige Bestimmungen gelingen
in vielen Fällen nur Spezialisten“, sagt Daniela Acquarone vom Giftnotruf der
Charité. Die Toxikologin erklärt weiter: „Eine Vergiftung durch Pilze kann zu starken Magen-Darm-Symptomen,
Halluzinationen, Leberversagen und weiteren Krankheitsbildern führen, mitunter sogar tödlich
sein.“ Kinder und ältere Menschen sind besonders gefährdet, da hier schon
kleine Mengen giftiger Pilze schwere Symptome verursachen.
Wer Pilze ohne Bedenken essen möchte, sollte sich
ausschließlich auf Expertenwissen verlassen. Das gilt auch für Pilze von
Straßenhändlern. Vielerorts besteht die Möglichkeit, ausgebildete Berater zu
befragen. Sollte es dennoch zu einem Verzehr nicht zuverlässig bestimmter Pilze
gekommen sein, oder hat ein Kind versehentlich einen giftigen Pilz gekostet,
sollte unverzüglich ein Giftinformationszentrum kontaktiert werden. Wichtig
hierbei: sämtliche Pilzreste aufheben, damit ausreichend Material zur Bestimmung
vorliegt.
Bildunterschrift: Häufig verwechselt: Perlpilz,
Speisepilz (links) und Pantherpilz mal mit, mal ohne weißen Flocken auf dem
Hut, giftig (rechts).
Text / Foto: Charité / Greiner