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Gesundheit-News: Grippeschutzimpfung - Für Risikogruppen in Corona-Zeiten besonders wichtig

1. November 2021

Foto einer Grippeschutzimpfung - eine Spritze wird in einen Oberarm injiziert.

(ams). Von einer Grippewelle konnte in der Saison 2020/2021 keine Rede sein: Gerade mal 611 Fälle von Influenza wurden dem Robert Koch-Institut zwischen Oktober 2020 und Juli 2021 gemeldet, in 2019/2020 waren es rund 188.000 Infektionsfälle. Das Ausbleiben führen Fachleute vor allem auf die strikten Corona-Maßnahmen mit Mindestabständen, Hygiene, Masken, Home-Office und -Schooling zurück. Doch die Corona-Maßnahmen wurden mittlerweile gelockert - und die nächste Grippesaison steht vor der Tür. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät daher vor allem Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranken und Schwangeren sich vorsorglich gegen Influenza impfen zu lassen, denn bei ihnen besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Erkrankung schwerwiegende Folgen hat.

Eine hohe Grippe-Impfquote bei diesen Risikogruppen würde nicht nur das individuelle Risiko eines schweren Verlaufs senken, sondern auch Krankenhausaufnahmen und somit Engpässe in der stationären Versorgung vermeiden - dies ist gerade vor dem Hintergrund der noch andauernden Corona-Pandemie wichtig. Laut STIKO kann die Grippe-Impfung auch zeitgleich mit einer Corona-Schutzimpfung erfolgen.

Am besten zwischen Oktober und Dezember impfen

Meist beginnt die jährliche Influenza-Welle zum Jahreswechsel und erreicht ihren Höhepunkt zwischen Januar und März. Um rechtzeitig geschützt zu sein, sollte man sich daher ab Oktober bis Mitte Dezember impfen lassen, da es rund zwei Wochen dauert, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. "Die Grippe ist keine einfache Erkältung, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung und wird ausgelöst durch Influenzaviren", so Dr. Eike Eymers, Ärztin im AOK-Bundesverband. Übertragen werden diese durch Tröpfchen- oder Schmierinfektion: Beim Husten, Niesen oder Naseputzen gelangen kleinste Tropfen in die Luft und Umgebung, die dann von anderen eingeatmet werden oder sich über gemeinsam genutzte Oberflächen, beispielsweise Türklinken, Haltegriffe, Toiletten etc. schnell weiterverbreiten. Die Inkubationszeit beträgt ein bis zwei Tage.

"Grippeviren sind sehr ansteckend. Typische Krankheitszeichen sind plötzliches hohes Fieber über 38,5 Grad Celsius, trockener Reizhusten, Kopf- und Gliederschmerzen. Die Betroffenen fühlen sich sehr schwach", erklärt Medizinerin Eymers. In unkomplizierten Fällen dauert eine Grippe etwa fünf bis sieben Tage. Kommt es zu Komplikationen - beispielsweise einer Lungenentzündung, in selteneren Fällen auch einer Herzmuskel- oder Gehirnentzündung - kann die Erkrankung deutlich länger dauern.

Eine Grippeerkrankung ist auch ein möglicher Risikofaktor für Herzinfarkte und Schlaganfälle. "Durch eine Impfung kann dieses Risiko aber deutlich gesenkt werden", sagt Dr. Eymers.

Dabei ist Grippevirus nicht gleich Grippevirus: Während einer Grippesaison zirkulieren meist mehrere Varianten. Da sich diese ständig verändern, wird die Zusammensetzung der Impfstoffe jedes Jahr neu festgelegt. Die Impfstoffe bieten nur für die jeweils aktuelle Saison den bestmöglichen Schutz.

Impfung ist in der Regel gut verträglich

Eine Grippe-Impfung ist in der Regel gut verträglich. Gelegentlich kann es danach zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle oder zu Allgemeinsymptomen wie Frösteln, Müdigkeit oder Muskelschmerzen kommen. Schwere Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen sind bei allen Impfstoffen sehr selten.

Regelmäßiges Händewaschen schützt vor Ansteckung

Keine Impfung bietet einen hundertprozentigen Schutz, deshalb kann man auch nach einer Grippe-Impfung an Influenza erkranken. Hygienemaßnahmen können aber das Ansteckungsrisiko weiter minimieren - wie regelmäßiges Händewaschen, Abstand halten sowie Husten und Niesen in die Armbeuge oder in ein Einmaltaschentuch.


Text / Foto: AOK-Bundesverband