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Frühlingssonne lässt Zeckengefahr ansteigen – Pro Jahr bis zu 600 Borreliose-Fälle in Sachsen-Anhalt

Magdeburg, 4. April 2018 – Nach kühlen Ostertagen startet der Frühling in Sachsen-Anhalt nun mit einigen Sonnentagen richtig durch. „Doch mit den steigenden Temperaturen sind auch die Zecken wie der Gemeine Holzbock wieder aktiv. Die kleinen Blutsauger übertragen etliche Infektionskrankheiten wie Borreliose oder die Hirnhautentzündung FSME“, sagt Axel Wiedemann (Foto), Landesgeschäftsführer der BARMER in Sachsen-Anhalt. In Wäldern, Parks und in Gärten sind Zecken immer häufiger anzutreffen, so dass nicht nur Forstmitarbeiter, Jäger oder Landwirte über Zeckenbisse klagen, sondern auch Wanderer, Hobbygärtner, Hundebesitzer und spielende Kinder.

 

Bei Borreliose hilft nur Vorbeugung

„Borreliose ist eine bakterielle Infektion, an der sich in Sachsen-Anhalt pro Jahr etwa 400 bis 600 Menschen infizieren“, informiert Axel Wiedemann. Nach Schätzungen gibt es bundesweit jedes Jahr etwa 40.000 bis 80.000 Neuerkrankungen, vor allem in Süddeutschland aber auch in weiten Teilen Ostdeutschlands. „Leider gibt es gegen Borreliose bis heute keinen Impfschutz. Doch das heißt nicht, dass man auf Aktivitäten im Freien verzichten muss“, sagt Wiedemann. Ein guter vorbeugender Schutz gegen Zeckenbisse sind lange Hosen, Socken und festes Schuhwerk. In jedem Fall sollte man nach Waldspaziergängen, Gartenarbeit oder Picknick seinen Körper immer auf Zecken absuchen.

 

Laut Aufstellung des Robert-Koch-Instituts treten die häufigsten Borreliose-Fälle in Sachsen-Anhalt im Landkreis Börde, im Salzlandkreis und in der Landeshauptstadt Magdeburg und im Saalekreis auf. Hingegen wurden in der jüngeren Vergangenheit im Burgenlandkreis, in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg sowie in der Stadt Dessau-Roßlau nur wenige Borreliose-Erkrankungen registriert.

 

„Hat sich doch mal eine Zecke festgesetzt, dann keine Panik! Wird der kleine Blutsauger noch am gleichen Tag entfernt, ist es i.d.R. zu keiner Übertragung der gefährlichen Borrelien-Bakterien gekommen“, so Axel Wiedemann. Am besten werden Zecken mit einer speziellen Zange oder einer Pinzette herausgezogen. Experten raten davon ab, Zecken mit Öl oder Alkohol zu beträufeln. Das könnte den Stich erst richtig gefährlich machen. Denn wenn die Zecke erstickt, gibt sie Speichel ab, der häufig Krankheitserreger enthält und so zur Ansteckung führt.

 

Hat doch eine Infektion stattgefunden, dann entwickelt sich bei den meisten Betroffenen nach wenigen Tagen bis Wochen eine sich rund ausbreitende Rötung. „Sobald sich diese sogenannte Wanderröte zeigt, ist in jedem Fall ein Arzt zu konsultieren. Denn bleibt Borreliose unbehandelt, drohen chronische Entzündungen von Gelenken, Rückenmark und Gehirn“, erläutert der BARMER-Experte.

 

Impfung schützt vor Hirnhautentzündung FSME

Zecken können zudem die Viruserkrankung Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen, welche zu chronischen Entzündungen von Gehirn und Hirnhäuten führen kann. Bundesweit werden pro Jahr etwa 200 bis 500 Erkrankungen registriert, vor allem in Süddeutschland. Laut Robert-Koch-Institut gibt es in Sachsen-Anhalt pro Jahr nur etwa 1 bis 2 Fälle. Erfreulicher Weise gibt es gegen die Hirnhautentzündung FSME eine Schutzimpfung. „Sollten Sie demnächst in FSME-Risikogebiete wie Bayern, Baden-Württemberg, den Thüringer Wald bzw. nach Polen, Tschechien oder ins Baltikum reisen wollen, dann empfiehlt sich die Schutzimpfung in jedem Fall“, sagt Axel Wiedemann. Auch beliebte Urlaubsregionen wie die Küsten und Seen von Südschweden, Slowenien und Teile Österreichs sind FSME-Risikogebiete.

 

Empfohlen wird die FSME-Schutzimpfung zudem allen Menschen, die sich beruflich oder in der Freizeit viel im Wald, auf Feldern und Wiesen aufhalten. Die Kosten der Schutzimpfung werden normalerweise von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Etwa alle 3 bis 5 Jahre wird eine Auffrischungsimpfung empfohlen.

 

 

Weitere Informationen

zur FSME-Schutzimpfung unter www.barmer.de/a000049

und zur Borreliose unter www.barmer.de/s000552