Dass sich die Arbeitslosigkeit in den letzten Jahren rückläufig und die Beschäftigung
positiv entwickelt hat, ist kein Geheimnis.
Aber wohin zieht es Arbeitnehmer aus dem
Landkreis Börde für den Job? Eine nun veröffentlichte Agentur-Statistik klärt auf.
34.962 Einwohner der Börde pendelten im letzten Jahr oftmals täglich für den Job in eine
andere Stadt oder einen anderen Landkreis. Das sind 214 weniger als noch vor einem Jahr.
Der Großteil der sogenannten Auspendler bleibt in der umliegenden Region.
Das war früher
nicht so. „Vor einigen Jahren war es Normalität außerhalb des Tagespendelbereiches weite
Strecken für den Job in Kauf zu nehmen. Das war oftmals die einzige Möglichkeit, eine Arbeitsstelle
zu finden. Inzwischen hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt gewandelt, da
die hiesigen Unternehmen Fachkräfte suchen und das Angebot an Arbeitsplätzen mit ansprechenden
Konditionen zunimmt“ erklärt Matthias Kaschte, Chef der Magdeburger Arbeitsagentur.
Zu bedenken gibt er ebenfalls, dass im Zeitalter der Digitalisierung mobiles Arbeiten über
weite Distanzen keine Seltenheit mehr ist. So muss für geeignete Jobs der entferntere
Wohnort des Arbeitnehmers kein K.O.-Kriterium sein.
Trotzdem ist es für Arbeitgeber zum Teil schwer Fachkräfte zu finden. Sich für einen bestimmten
Job zu entscheiden, hängt beim Bewerber nicht mehr allein von der Bezahlung
ab. „Auch flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten, ein aktives Gesundheitsmanagement,
Weiterbildungsangebote und Aufstiegsmöglichkeiten im Betrieb machen einen Arbeitsplatz
attraktiv. Das sollten noch mehr Arbeitgeber berücksichtigen“ so Kaschte.
Das TOP-Ziel für die ca. 35.000 Auspendler ist die Landeshauptstadt (15.403 Personen),
gefolgt von Wolfsburg (3.734 Personen) und Helmstedt (3.243 Personen).
Auf dem vierten
und fünften Platz finden sich die Stadt Braunschweig (1.191 Personen) und der Salzlandkreis
(1.154 Personen).
Börde zieht immer mehr Einpendler an
Insgesamt kann die Börde in den letzten Jahren auch eine zunehmende Zahl von Einpendlern
verzeichnen, das spricht für die positive wirtschaftliche Entwicklung, die der Landkreis
in den letzten Jahren verzeichnet.
Zuletzt pendelten 20.226 Menschen von Außerhalb in die
Börde zum Arbeiten. Das entspricht 656 Personen mehr als im Vorjahr. Der Großteil der
Einpendler kommt aus der Landeshauptstadt (9.159 Personen), dem Salzlandkreis (2.908
Personen) und dem Jerichower Land (1.248 Personen).
Landeshauptstadt Magdeburg bleibt Pendler-Ziel Nr. Eins in Sachsen-Anhalt
Innerhalb Sachsen-Anhalts unterscheidet sich das Pendlerverhalten regional zum Teil deutlich.
So üben vor allem die drei Oberzentren Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau eine Sogwirkung auf Beschäftigte aus.
Nach der Agenturstatistik pendelten zuletzt 44.840 Menschen
in die Landeshauptstadt zum Arbeiten (Vorjahr 44.138). Insgesamt können sich nur
diese drei Städte sowie der Salzlandkreis über ein positives Pendlersaldo freuen. Das heißt,
dass mehr Arbeitnehmer für den Job einpendeln, als Menschen für den Job wegfahren.